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Wanderlust-Reihe: Slow Wandern auf dem Rennsteig - von der Wartburgstadt Eisenach bis zur Wintersportstätte Oberhof

kostenlose Werbung, keine Kooperation!

Wandern ist ein Lebensgefühl - Mehr als nur einen Weg erlaufen! Wandern bedeutet Genuss, zu sich selbst finden, Freiheit und Lebensfreude. Es ist mehr als ein Sport, wenn man es wertschätzt und weiß damit umzugehen. Letztes Jahr und diesen Sommer Ende Juni/Anfang Juli habe ich meine Sachen gepackt und bin ein Stück des Rennsteiges gelaufen. Jedoch bin ich nicht nur zum Wandern auf dem Rennsteig gewesen, sondern habe auch die Umgebung um den Rennsteig entdeckt. Ich möchte Euch heute in meinem Beitrag zeigen, dass Wandern mehr ist als Sport, nämlich auch Genuss sowie nicht nur einen Weg schnurstracks geradeaus zu gehen. Zudem möchte ich Euch wichtige Tipps zum Wandern auf den Rennsteig geben und Euch die Umgebung und die Orte nahe des Rennsteiges genauer vorstellen.

Auf Schusters Rappen - Startpunkt des Rennsteiges

Mein Überblick über den heutigen Beitrag:

1. Was ist Slow Wandern?

2. Warum der Rennsteig?

2.1 Wichtige Fakten/Hinweise - Was Du beachten musst bei einer Wanderung auf dem Rennsteig?

2.2 Slow-Wandern/Genusswandern auf dem Rennsteig

2.3 Unterkünfte auf dem Rennsteig und in der Umgebung

2.4 Auf geht`s – Den Rennsteig erleben mit der passenden Literatur

3. Etappe 1: von Hörschel nach Hohe Sonne

4. Ankunft in Eisenach

4.1 Warum ich mich entschied in Eisenach unterzukommen?

4.2 Wichtige Fakten über Eisenach

4.3 Ein Bummel durch die Innenstadt

4.4 Die Wartburg in Eisenach

4.5 Das Burschenschaftsdenkmal

4.6 Einkehrmöglichkeiten in Eisenach

5. Etappe 2: von Hohe Sonne bis Ruhla

5.1 Uhrenstadt Ruhla

6. Etappe 3: eine Etappe voller Hürden - von Dreiherrenstein entlang des Lutherweges

7. Bad Liebenstein

7.1 Ein Bummel durch Bad Liebenstein

7.2 Eine Entdeckungsreise durch die Ortsteile von Bad Liebenstein

8. Residenzstadt Gotha - Mehr als nur ein kurzer Zwischenstopp

9. Etappe 4: Neue Ausspanne bis Oberhof

10. Der Mekka des Wintersportes – Oberhof

10.1 Wintersportstätte & Wanderregion Oberhof sowie was es noch so zu sehen/erleben gibt

11.Suhl

12. Wandern ohne Gepäck? - Vor- und Nachteile

13. Musikalischer Thüringer Wald mit Herbert Roth

 
  1. Was ist Slow Wandern?

"Slow" - ein neuer Trend, der sich immer mehr durchsetzt: "Slow Sex", "Slow Food", Slow Travel", "Slow Living" oder "Slow Wandern " - soll zum Entschleunigen einladen! Wir leben in einer Zeit, wo alles sehr schnelllebig ist. Zudem stehen wir immer in Konkurrenz mit Anderen, wollen uns behaupten und profilieren - noch höher, schneller, weiter, besser sein. Bei all dem tagtäglichen Hetzen, Stress und Perfektionismus kann ein ganz schön schwindelig werden. Ein neuer Trend ist nicht mit dem Trend mitzuhetzen, sondern zurück zur Entschleunigung und Entspannung, um das Leben wieder bewusster, achtsamer und entspannter wahrzunehmen.

Das kleine Wörtchen "Slow" bedeutet dabei nicht nur "langsam", sondern es ist auch ein Initial-Wort, dass sich aus den folgenden englischen Worten zusammensetzt:

  • Sustainable (Nachhaltig)

  • Local (Regional)

  • Organic (Bio)

  • Whole (nicht weiterverarbeitet)

Wer sich nach diesen Werten richtet, schafft es achtsamer und entspannter zu leben.

Unter den "Slow" Trend gibt eine Menge, die zum Entschleunigen einladen sollen, darunter auch das "Slow Wandern" - bedeutet man soll nicht einfach drauf los laufen und in einer gewissen Zeit ein Ziel erreichen; sondern das "Slow Wandern" lädt dazu ein ohne konkrete Erwartungen dem Erlebnis Wandern sich hinzugeben, innezuhalten, die Umgebung und die Natur zu spüren, sowie aufmerksam und achtsam mit diese um zu gehen. Dabei muss nicht unbedingt die Absicht dahinter stehen ein gewisses Ziel zu erreichen, eher soll der Weg das Ziel sein, denn man soll sich treiben lassen und vor allem Genießen. "Genusswandern" wird es häufig auch in vielen Reiseprospekten und co. genannt - denn Genuss steht mit auf dem Programm sowie Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Absichtslosigkeit. Allerdings ist das "Slow Wandern" kein neuer Trend, schon einst in der Frühromantik wurde es geliebt genussvoll und aufmerksam seine Umgebung wahr zu nehmen und auch mal innezuhalten. Ein großer Liebhaber und Vertreter des "Slow Travellings bzw. Wanderns" war in der damaligen Zeit Caspar David Friedrich, von dem auch viele Bilder entstanden in Momenten des Innehaltens und Entschleunigen.

Meine Quellen:

 

2. Warum der Rennsteig?

Der Rennsteig ist der älteste sowie einer der bekanntesten und bedeutendsten Fernwanderwege Deutschlands. Der Rennsteig verläuft durch das Bundesland Thüringen. Von der Werra bis zur Saale zieht der Rennsteig als Höhenweg über den Kamm des Thüringer Waldes und des angrenzenden Thüringer Schiefergebirges, bis in den nördlichen Frankenwald - mit einer Länge von 170 km. Er beginnt im Eisenacher Ortsteil Hörschel am Ufer der Werra und endet in Blankenstein an der Selbitzbrücke unter dieser die Saale fließt. Dadurch das der Rennsteig durch den Thüringer Wald verläuft, ist man oft im Wald unterwegs und von viel Flora und Fauna umgeben. Außer einen Wanderweg gibt es auch einen Fahrradweg, der mehr auf Asphaltstrecken lang führt. Außer Natur kann man auch Kultur, Sport und Kulinarik genießen in den durchführenden sowie angrenzenden Städten des Rennsteiges. Der Rennsteig führt u.a. durch die Wartburgstadt Eisenach, Uhrenstadt Ruhla, die Wintersportstätte Oberhof, Neustadt am Rennsteig oder Blankenstein. Nicht weit ab vom Rennsteig liegen Friedrichroda, Schmalkalden, Gotha oder auch Suhl.

Warum habe ich mich für das Wandern auf den Rennsteig entschieden?

  • Mein Opa kommt ursprünglich aus Thüringen und hat mir viel von seiner Heimat und dem Thüringer Wald erzählt. Er war hin und wieder auch auf Schusters Rappen unterwegs, u.a. auch auf dem Rennsteig; jedoch hat er es nie geschafft ihn ganz zu erlaufen. Das wird wohl ein Traum bleiben, da er nun zu alt dafür ist. Da ist in mir die Lust gestiegen, es selbst in Angriff zu nehmen und mit meinen Schilderungen, Bildern und Postkarten meinen Opa dran teilzuhaben und Erinnerungen bei ihm zu wecken. Ihn aber auch damit zeigen, wie sich seine Heimat über die Jahre geändert hat und dass ich selbständig sowie selbstbewusst genug bin, so etwas zu unternehmen.

  • Der Rennsteig ist nicht nur ein Wanderweg, sondern einer der bedeutendsten und ältesten Fernwanderwege in Deutschland. Außer die Natur genießen, kann man hier deutscher Geschichte begegnen und auch erleben, sowie Kultur und die thüringische Küche genießen. Perfekt für eine Slow- bzw. Genusswanderung.

  • Der Rennsteig ist nicht so weit ab von meinem Wohnort. Außerdem sind der Start- und Zielpunkt gut an den öffentlichen Verkehr angebunden.

  • Nach der anstrengenden Prüfungsphase im letzten Jahr wollte ich den Alltag hinter mir lassen, etwas abschalten – die Natur genießen; allerdings nicht irgendwo durch Hetzen und auch nicht so weit reisen, deswegen habe ich mich für das Slow-Wandern und den Rennsteig auch entschieden. Zudem habe ich mich nach der ersten Etappenwanderung entschieden das Abenteuer dieses Jahr fortzuführen, da mir die Natur, die Landschaft und die Umgebung sehr gefallen hat.

 

2.1 Wichtige Fakten/Hinweise - Was Du beachten musst bei einer Wanderung auf dem Rennsteig?

Wie schon oben erwähnt, beginnt der Rennsteig bei Eisenach im Ortsteil Hörschel und endet in Blankenstein. Allerdings kannst Du die Tour auch andersherum laufen also von Blankenstein nach Hörschel. Nach altem Brauch nimmt der Wanderer am Startpunkt Hörschel einen Stein von der Werra (Fluss, der durch Hörschel fließt) mit und tut diesen an seinem Ziel in Blankenstein in die Selbitz (Fluss, der durch Blankenstein fließt) werfen. Auf seinem Weg soll der Stein den Wanderer immer auf dem rechten Weg halten und ihm Glück bringen. Der Rennsteig verläuft durch das Bundesland Thüringen. Von der Werra bis zur Saale zieht der Rennsteig als Höhenweg über den Kamm des Thüringer Waldes und des angrenzenden Thüringer Schiefergebirges, bis in den nördlichen Frankenwald - mit einer Länge von 170 km. Den Rennsteig kann man in 5, 8, 10 oder 13 Etappen erlaufen. Doch es kommt nicht darauf an, wie viele Etappen Du benötigst oder, von wo Du startest; sondern das Wichtigste auf Deiner Tour sollte sein, dass Du den Weg und die Natur genießen kannst. Zudem empfehle ich Dir auch die Umgebung und die Orte am Rennsteig zu entdecken und auch mal Halt zu machen. Bevor Du aber Deinen Rucksack schnürst, solltest Du noch ein paar wichtige Hinweise/Fakten beachten und wissen, damit auf Deiner Tour auf dem Rennsteig nichts schief geht.

Auch Bräuche haben Tradition auf dem Wanderweg. Nehme ein Steig aus der Werra und führe ihn über den Rennsteig mit bis zur Selbitz (Zielpunkt).

Wichtige Hinweise/Fakten:

  • Übernachten am Rennsteig – Übernachten auf dem oder am Rennsteig kannst Du entweder in Pensionen, Gasthäusern, Jugendherbergen, Ferienhäusern oder Hotels sowohl aber auch bei freiem Himmel in Schutzhütten. Insgesamt gibt es 80 Schutzhütten auf dem Rennsteigweg. Alle Schutzhütten sind ausgestattet mit Tische und Bänke, auf denen man mit Isomatte und Schlafsack gut schlafen kann. Die Schutzhütten sind meist von drei Seiten umschlossen und teilweise befinden sich an der Front eine Tür, sowie offene Fenster. Eine kleine Feuerstelle ist bei vielen Hütten ebenso vorhanden, jedoch muss Feuerholz selbst gesammelt werden. Somit kannst Du auf dem Rennsteig auch Non-Biwak praktizieren, jedoch darf man nicht zelten. Campingplätze gibt es auf dem Rennsteig nicht. Eine weitere gute Möglichkeit zum Übernachten ist die Nacht in einer Herbergskirche zu verbringen, da hier die Kosten für eine Übernachtung auch sehr preiswert sind. Wenn Du lieber Unterschlupf suchst in einer Pension, Ferienwohnung oder gleichem solltest Du schon relativ früh buchen, da die Zimmer im Thüringer Wald begehrt sind. Die Unterkunftskosten variieren von günstig bis luxuriös.

  • Rennsteighäuser - Entlang des Rennsteigs bieten sechs Rennsteighäuser Gästen die Möglichkeit, sich auszuruhen und die sanitären Einrichtungen (Duschen und Toilettengang) zu nutzen. Außerdem bieten einige Rennsteighäuser Unterstellmöglichkeiten für Sportgeräte an, sowie können an Fahrrädern kleine Reparaturen durchgeführt werden. In der Wintersaison stehen auch Möglichkeiten zum Ski-Wachsen bereit. Zudem sind Ladestation integriert um den Akku (u.a. vom E-Bike) aufzuladen. An den Rennsteighäusern gibt es auch die Möglichkeit einen Imbiss einzunehmen. Manche Rennsteighäuser sind rund um die Uhr geöffnet; allerdings gibt es auch Rennsteighäuser, die nur zu bestimmten Tagen und Zeiten offen stehen. Erkundige Dich am besten vorab, wann das Rennsteighaus geöffnet ist. Eine Übernachtung ist nur im Rennsteighaus Brennersgrün möglich.

  • Toiletten – Wie schon erwähnt, findest Du in den Rennsteighäusern sanitäre Einrichtungen, aber auch in den Gaststätten kannst Du Deine Notdurft verrichten. Allerdings sind die Gaststätten und Rennsteighäuser viele Kilometer entfernt, wenn da die Blase drückt, ist dies schlecht. Da es sonst nur wenige Möglichkeiten zum Verrichten der Notdurft gibt. Hin und wieder begegnest Du auch ein paar Toiletten, jedoch ist dies die Seltenheit. Da bleibt Dir wahrscheinlich nichts anderes übrig als Deine Notdurft in der Natur zu hinterlassen. Allerdings sei dabei vorsichtig und lass Dich nicht erwischen, da das Urinieren im Freien in Deutschland nicht erlaubt ist und Dir eine hohe Geldstrafe drohen kann.

  • Essen & Trinken am Rennsteig - Auch entlang des Rennsteiges befindet sich ein großes Angebot an gastronomischen Einrichtungen. Ob es nun das Gasthaus mit regionaler Küche, das internationale Spezialitätenrestaurant oder ein Gourmetrestaurant sein soll - eine große und vielfä#ltige Auswahl findest Du entlang des Rennsteiges, jedoch die regionale Küche wird in vielen Gaststätten besonders gern angeboten. Tue Dich vorab informieren, wo Du gerne Einkehren möchtest, da viele der Gaststätten auch Ruhezeiten & -tage haben. Auf dem Rennsteig gibt es auch die Möglichkeit einen kleinen Imbiss einzunehmen sowie viele Rastplätze, um mitgebrachtes zu vertilgen. Natürlich darf auf dem Rennsteig eine Original Thüringer Rostbratwurst nicht fehlen!

  • Lebensmittelversorgung - Wie schon erwähnt gibt es am Weg selbst genügend Einkehrmöglichkeiten. Um die Vorräte aufzufüllen muss man in die nahegelegenen Ortschaften gehen. Hier befinden sich Supermärkte oder kleine „Tante-Emma-Läden“ (je nach Größe des Ortes). Direkt am Weg finden sich keine Einkaufsmöglichkeiten für Nahrungsmittel.

  • Wasserversorgung: Wo kann ich meine Wasserflasche auffüllen? – Eine Wasserversorgung ist fast ausschließlich in Gasthäusern möglich. Es gibt am Weg nur zwei Bachläufe (die Spiiter nähe Ebertswiese und bei der Dober westlich von Brennersgrün); sowie den Brunnen an der alten Tränke.

  • Interessantes auf einen Blick – Entlang des Rennsteiges gibt es zahlreiche Informationstafeln, wo man mehr über naturkundliche, historische und kulturelle Besonderheiten, sowie Persönlichkeiten, die auf den Rennsteig waren oder diesen prägten, erfährt.

  • Auf der Leiter – Am Rennsteig gibt es 44 Rennsteig-Leitern. Allerdings ist das Wort „Leiter“ nur symbolisch gemeint. Der Rennsteig lädt auch ein die Orte und die Seitentäler zu entdecken. Hier für nehme die Zuwegungen eines Leiterweges ein, um in den Ort zu kommen oder eine andere Wanderstrecke zu erreichen.

  • Wie grüße ich auf dem Rennsteig? – Unter Wanderern gehört es sich zu grüßen. Der obligatorische Rennsteiggruß, der am 04.06.1900 offiziell vom Rennsteigverein eingeführt wurde, heißt „Gut Runst“. Allerdings ist auch ein „Hallo“ oder „Guten Tag“ ein freundlicher Gruß.

  • Rennsteig-/Grenzsteine – Über 1300 Rennsteig- und Grenzsteine säumen den Wegverlauf. Der Rennsteig ist ein ehemaliger Grenzweg. Er teilte vor Jahren sich in Ost und West – ein Teil gehörte zu Thüringen, der andere zu Hessen, für beide Seiten war es nicht möglich den ganzen Wanderweg zu laufen. Die Grenzsteine stehen allerdings nicht wegen der Teilung in Ost und West, sondern diente als Weg für königliche und kaiserliche Eilboten.

  • Auf dem Weg bleiben – Der Rennsteig ist kein künstlich angelegter Wanderweg, sondern ein historischer, der mit viel Natur umgeben ist. Die Natur sollte erhalten bleiben, deswegen bleibe immer auf dem Weg und tue Deinen Müll mitnehmen sowie keine Pflanzen abbrechen.

  • Wegweiser – Der Rennsteig ist gekennzeichnet mit einem weißem „R“. Die vielen „R`s“ weisen den Weg. Sie sind zu finden an Wegweisern, Bäumen, Holzschildern oder auch an den Schutzhütten. Ein weiterer Wegweiser sind Wanderschuhe, die auf den Rennsteig angebracht wurden sind an Bäumen, Schildern oder Grenzsteinen.Eigentlich ist somit verlaufen unmöglich, jedoch leider über die Jahre nimmt der Vandalismus zu und viele Schilder wurden auch gestohlen, somit kann es passieren, dass man nicht weiß welcher Weg der Rechte ist. GoogleMaps hilft leider auch nicht, da auf dem Rennsteig meistens kein Netz ist. Am besten ist es, wenn Du Dir einen Wanderführer mit Wanderkarte besorgst (weiter unten, stell ich Dir einen Wanderführer vor, den ich mit auf meiner Tour hatte), um Misstände vorzubeugen. Zudem kannst Du bei Bedarf auch die Menschen nach dem Weg fragen oder Du nimmst eine Person mit, die sich auf dem Rennsteig auskennt.

  • Wann ist die beste Zeit, um den Rennsteig zu erkunden? – Grundsätzlich ist das Wetter in der Region Thüringer Wald nie vorhersehbar, deswegen solltest Du immer gut gewappnet sein mit Sonnencreme und Regenponcho, sowie regenfeste Schuhe. Jedoch kann man von November bis März mit Schnee in der Region rechnen. In dieser Zeit nutzen begeisterte Wintersportler auch den Rennsteig für den Wintersport sowie zum Langlaufski-Wandern. Die beste Zeit zum Wandern oder Fahrrad fahren auf dem Rennsteig ist von April bis Oktober; hier haben auch die Gaststätten, Imbisse und co. auf dem Rennsteig geöffnet. Bedenke das einmal im Jahr der Rennsteiglauf stattfindet (in der Regel im Mai). Der Rennsteiglauf geht ein ganzes Wochenende – bis zu 15.000 Läufer sind auf dem Rennsteig unterwegs und die Unterkünfte sind meist ausgebucht.

  • Alles außer Wandern – Der Rennsteig ist ein traditioneller Fernwanderweg; doch seit dem Jahr 2000 gilt er auch als Fahrradweg. Der Fahrradweg verläuft teilweise über eine asphaltierte Strecke und ist 30 km länger als der Wanderweg. Im Winter, bei hohem Schnee, sind Skilanglaufwanderungen möglich. Die Orte auf sowie neben dem Rennsteig laden ein, um eine Pause vom Wandern zu tun.

  • Wie viel Zeit sollte man für den Rennsteig einplanen? – Das kommt je nach Kondition und Deinem Plan an. Wenn Du nicht nur den Rennsteig durchwandern möchtest, sondern auch hin und wieder auf einen Leiterweg gehst oder den Ort erkundest, beansprucht dies etwas mehr Zeit. Wenn Du mit sportlichem Schritt unterwegs bist, kannst Du den Rennsteig in 5 bis 6 Tagen schaffen.

  • Verkehrsanbindungen – Sowohl der Startpunkt Hörschel bei Eisenach als auch der Endpunkt Blankenstein sind gut mit der Bahn zu erreichen. Zudem gibt es an beiden Punkten Wanderparkplätze. Der Rennsteig selbst ist eher vom Verkehr abgekapselt. 1904 eröffnete die erste Bahnstrecke am Rennsteig; diese wird zu Teilen nicht mehr befahren. Die anderen Strecken werden nur am Wochenende von der Südthüringenbahn angefahren. Es gibt sog. „Rennsteigshuttle“, dass sind Busse, die die wichtigsten Punkte und Orte auf dem Rennsteig anfahren; allerdings fahren diese auch nur zu bestimmten Zeiten und Tagen.

80 Schutzhütten gibt es auf dem Rennsteig. Hier kannst Du eine Rast machen oder auch übernachten.

Informationstafeln begegnen Dir immer wieder auf Deinem Weg - auf ihnen erfährst Du mehr über naturkundliche, historische und kulturelle Besonderheiten, sowie über Persönlichkeiten.

Wandermarkierung: Das "weiße R" weist Dir den Weg.

Auch Wanderschuhe weisen Dir den Weg und zeigen Dir das Du auf dem rechten Weg bist.

 

2.2 Slow-Wandern/Genusswandern auf dem Rennsteig

Wie schon erwähnt, nimmt das Slow- bzw. Genusswandern immer mehr an Beliebtheit zu. Ein Wanderweg soll nicht nur schnurstracks gelaufen werden, sondern er soll auch einladen die Umgebung und Natur mehr zu genießen sowie bewusster wahrzunehmen als auch achtsam und aufmerksam zu gehen. Beim Genusswandern bleibt das Gepäck in der Unterkunft. Genusswandern auf dem Rennsteig ist über die Jahre beliebter geworden und wird schon von einigen Reiseunternehmen angeboten. Organisierte Rennsteigwanderungen sowie deren Anbieter kannst Du unter anbieter.thueringer-wald.com entdecken und unverbindlich eine Anfrage stellen. Du kannst aber auch selbstständig, wie ich, Deine Genusswanderung auf dem Rennsteig organisieren. Übrigens gibt es auf dem berühmten Fernwanderweg schon eine Biosphären-Genießer-Etappe mehr darüber kannst Du erfahren über den Webseiten des Thüringer Waldes oder des Rennsteiges.

 

2.3 Unterkünfte auf dem Rennsteig und in der Umgebung

Bei einer Genusswanderung ist natürlich auch eine passende Unterkunft vom Vorteil. Ich möchte Dir hier nun passende Unterkünfte für Deinen Aufenthalt am/auf dem Rennsteig geben. Ich werde allerdings in diesem Kapitel nur Unterkünfte erwähnen von der Etappe Hörschel (bei Eisenach) bis Oberhof, die einerseits direkt auf dem Weg liegen sowie andererseits in den Orten am Rennsteig.

Unterkünfte bei Hörschel und in Eisenach:

  • Pension Klostergarten (in Eisenach) – In dieser Pension hatte ich selbst genächtigt bei meinem Aufenthalt in Eisenach im September 2023. Leider ist die Pension nicht direkt im Zentrum. Zudem muss man von der Bus- und S-Bahnhaltestelle noch ca. 10 Minuten hinlaufen. Allerdings sonst war ich von dem Aufenthalt in der Pension begeistert: sehr zuvorkommendes und freundliches Personal sowie ein nachhaltiges, regionales Frühstück mit selbstgemachten Produkten wurden angeboten. Es war ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis und die Zimmer waren rustikal eingerichtet sowie sauber.

  • B&B Hotel - Wer lieber direkt im Zentrum von Eisenach übernachten möchte, ist in der Hotelkette B & B gut aufgehoben. Das Hotel befindet sich nur wenige Schritte vom Marktplatz entfernt, sowie ist es vom Hotel nicht weit an angrenzende Restaurants und Cafés sowie von wichtigen zentralen Museen der Stadt.

  • Hotel am Markt – Direkt im Zentrum von Eisenach befindet sich auch das Hotel am Markt, wo es sich nach einer aktiven Sightseeingtour gut schlafen lässt. Nach einer erholsamen Nacht wartet auf Dich ein reichhaltiges Frühstück und im Gasthof nebenan kannst Du regionale Kost zum Mittag und Abend schlemmen.

  • Pension Tor zum Rennsteig (Hörschel bei Eisenach) – Du magst es eher ruhig und zurückgezogen ohne Stadttrubel? Dann empfiehlt sich eine Unterkunft am Rennsteigbeginn direkt am Startpunkt in Hörschel bei Eisenach. Von hier kannst Du direkt Deine Wanderung auf dem Rennsteig beginnen. Wenn Du Lust auf einen Stadtbummel hast, ist es auch nicht weit in die Wartburgstadt Eisenach – bis zur Regionalbahn sind es nur 10 Minuten zu Fuß und der Bus fährt direkt vor der Pension ab. Zudem kannst Du nach einer ausgiebigen Wanderung auf dem Rennsteig hier in einer idyllischen Lage gut entspannen.

Pension Klostergarten

Rustikale und gepflegte Zimmer befinden sich in der Pension Klostergarten

Unterkünfte auf der 2. Etappe und im Uhrenstädtchen Ruhla:

  • Waldgasthof & Rennsteighotel Hubertushaus - Wenn Du direkt auf dem Rennsteig übernachten möchtest und gleich, nachdem Frühstück starten möchtest, dann empfiehlt sich ein Aufenthalt in dem Rennsteighotel Hubertushof – hier bist Du direkt auf dem Rennsteig und kannst Deine Tour von hier aus weiterführen. Wenn Du schon eine andere Übernachtungsmöglichkeit gefunden hast, empfiehlt sich trotzdem ein Stopp im Gasthof des Hauses, wo regionale Kost Deine Gaumen verzaubern.

  • Rennsteighostel – Unterkunftsmöglichkeiten der zweiten Etappe befinden sich zudem in dem kleinen Uhrenstädtchen Ruhla. Hier befindet sich auch das Rennsteighostel. Alle Zimmer sind komfortabel eingerichtet sowie blickt man direkt zum Thüringer Wald oder in die Berge. Zudem befindet sich auf jeder Etage eine Gemeinschaftsküche sowie Gemeinschaftsbäder, weiblich und männlich voneinander getrennt. Direkt vor dem Haus befindet sich eine Bushaltestelle sowie ein Parkplatz. Des Weiteren stehen in der Unterkunft eine Waschmaschine und ein Trockner den Gästen zur Verfügung.

  • Waldhotel Rennsteighof - In 21 gemütlich eingerichteten Zimmern mit Dusche/WC, Kabel-TV, Telefon und WLAN, nur 800m entfernt vom Rennsteig gelegen, kannst Du in das Waldhotel Rennsteighof einchecken. Das Hotel bietet auf Wunsch Halbpension an. Von hier hast Du einen herrlichen Ausblick zum Großen Inselsberg und ins Gothaer Land.

  • Pension Jung, direkt an der Bäckerei-Konditorei & Café Jung gelegen – Die Pension Jung liegt im Zentrum des Uhrenstädtchen Ruhla. Von hier aus kannst Du bequem das kleine Bergstädtchen entdecken, sowie fährt direkt ein Bus in die Wartburgstadt Eisenach und es ist nicht weit zum Rennsteig. Zudem wirst Du hier verwöhnt von köstlichen Leckereien aus der Konditorei und Bäckerei Jung – die Torten und Kuchen kann ich wärmstens empfehlen.


Unterkünfte auf der 3. Etappe des Rennsteiges:

  • Ferienhäuser "Rennsteighütten" – Die Rennsteighütten liegen in dem kleinen Ort Brotterode-Trusetal und sind nicht weit ab vom Großem Inselsberg. Es handelt sich bei den Rennsteighütten um 3 Ferien-/Finnhütten mit 13 Betten. Sie sind in drei Etagen aufgeteilt. Alle Hütten sind mit einer Küche, Wendeltreppe, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Sportgeräte, Wäscheständer sowie Balkon ausgestattet.

  • Herberge zur Rose im "Haus am Reitstein" – Du wolltest schon immer im Wald und in ruhiger Lage übernachten – dann bietet sich das Haus am Reitstein bestens dafür an. Das Haus liegt direkt am Fuße des Inselsberges. Die Herberge ist familienfreundlich sowie ein guter Treffpunkt für Radtouristen und Motorradfreunde.


Unterkünfte in Bad Liebenstein und in der Nähe des Lutherweges:

  • Pension Haus Walburga – Die Pension „Walburga" befindet sich im Ortsteil Schweina von Bad Liebenstein. Die Zimmer der Pension liegen in ruhiger Lage und bestechen mit einem schönen Ausblick. Ein hauseigener Parkplatz, Liegewiese, Wintergarten, Spielplatz, Tischtennis und ein Grillplatz sind zusätzlich vorhanden.

  • Hotel Kapelle – Direkt im Zentrum von Bad Liebenstein befindet sich das Hotel Kapelle mit Bed & Breakfast. Zusätzlich gibt es auf dem Gelände einen Grillplatz sowie einen Gemeinschaftsraum und eine Tiefgarage für Motorräder und Fahrräder. Des Weiteren stehen in der Unterkunft eine Waschmaschine und ein Trockner den Gästen zur Verfügung. Du kannst ein Zimmer nur mit Anzahlung buchen, die Du nicht zurückerstattet bekommst.

  • Hotel Fröbelhof – Ein weiteres Hotel im Herzen des Kurortes Bad Liebenstein ist das Hotel Fröbelhof. In dem Hotel habe ich übernachtet - bei meinem Aufenthalt in Bad Liebenstein. Die Zimmer sind historisch und rustikal, sowie auch etwas verspielt eingerichtet. Jedes Zimmer und auch der Flur ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet und dekoriert. Man erfährt auf den Gängen viel informatives über den Ort, das Hotel und seinen Namengeber. Ganz besonders schön sind das Kinderspielzimmer und der Aufenthaltsraum eingerichtet. In dem Hotel wird nur Frühstück angeboten. Es ist vielseitig und schmackhaft. Eine besondere Erwähnung verdient die Gastgeberin bzw. Betreiberin des Hotels, welche sehr zuvorkommend ist und einem einen persönlichen Empfang und Abschied bereitete.



Unterkünfte in der Residenzstadt Gotha:

  • B&B Hotel – Nicht weit ab vom Bahnhof Gotha befindet sich ein neues Hotel der Hotelkette B & B, dass erst seit kurzem für Gäste der Stadt geöffnet hat. Das Hotel befindet sich nur wenige Schritte vom Schloss und Zentrum der Stadt Gotha entfernt. Auch die Tramhaltestellen Hauptbahnhof und Orangerie sind nur wenige Gehminuten entfernt. Das Hotel bietet sich auch gut an für Gäste, die auf der Durchreise sind oder beruflich vor Ort sind.

  • Gästehaus Luise – Auch von hier aus kannst du alle wichtigen Gotha Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen. Zudem stehen Kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Alle Zimmer sind modern eingerichtet und verfügen über einen Safe. Einige Zimmer beinhalten eine kleine Küchenzeile mit einem Kühlschrank, einer Mikrowelle und einer Herdplatte. Doch Du kannst auch bequem im Restaurant des Hauses frühstücken.


Unterkünfte auf der 4. Etappe des Rennsteiges:

  • Berghotel "Ebertswiese" Nicht weit ab vom Bergsee Ebertswiese und dem Rennsteig befindet sich das Berghotel „Ebertswiese“ mit gemütlich eingerichteten Gästezimmern und einem rustikalen Restaurant mit Biergarten. Die Küche des Hauses liegt viel Wert auf die traditionelle Zubereitung der Speisen, u.a. gibt es Thüringer Klöße, Wildbraten, Rouladen, Rostbrätel, Thüringer Bratwurst sowie Rennsteigpfanne.

  • Pension "Am Floher Berg" Liegt direkt in dem kleinen Ort Floh-Seligenthal und ist nur ca. 5km vom Rennsteig entfernt. Die Pension ist sehr familiär und bietet Erholung im selbstangelegten Garten mit Sonnenterrasse. Zudem bietet das Haus einen Transfer zu Bus und Bahn an.


Unterkünfte im Wintersportmekka Oberhof:

  • Aparthotel - Auch hier kam ich unter, bei meinem Aufenthalt im Sommer 2024 in Oberhof. Das Hotel ist zentral gelegen - Zentrum der Stadt Oberhof, Busbahnhof und Rennsteig sind schnell und gut zu erreichen. Das Zimmer ist komfortabel und sauber. Besonders möchte ich die Aufmerksamkeit des Personals hervorheben. Das Personal ist sehr freundlich und zuvorkommend. Wünsche und Bedürfnisse der Gäste werden schnellst möglichst umgesetzt. Speisen am Buffet wurden sehr schnell nach gefüllt, wenn sie leer waren. Das Essen ist ausbaufähig. Ich hatte Halbpension gebucht. Sowohl das Frühstück als auch das Abendessen waren sehr deftig. Hier würde ich mir mehr Vielfalt sowie gesündere Kost und Nachhaltigkeit wünschen. Für Alleinstehende und Wanderfreunde ist das Hotel besonders gut geeignet. Das Hotel bietet ein abwechlungsreiches Programm an zu den Feiertagen, u.a. Ostern, Weihnachten und Silvester.

  • Panoramahotel „Ahorn“ - Das unter denkmalstehende Panoramahotel wurde im Jahre 1969 in Oberhof im Thüringer Wald als Interhotel der DDR errichtet. Die Unterhaltungssendung Oberhofer Bauernmarkt des Fernsehens der DDR wurde in der Kaminhalle des Hotels von 1974 bis 1977 produziert. So kam das Panoramahotel, was im Volksmund „Sprungschanze“ genannt wird, zu seiner Popularität und ist bis heute das bekannteste und beliebteste Hotel Oberhofs. Es galt in der DDR mit seinen mehr als 900 Betten als das größte Ferienhotel Europas. Zudem gehören sieben Restaurants, zahlreiche Freizeiteinrichtungen wie ein Schwimmbad und eine Minigolfanlage zu dem Hotel. 1993 übernahm die deutsche Hotelkette Ramada-Treff Hotels das Panoramahotel. Ende 2018 kam es zu einem erneuten Eigentümerwechsel – seitdem ist Besitzer des Hotels die Ahorn Hotels & Resorts Gruppe. Die Hotelgruppe Ahorn begeistert schon seit Jahren ihre Gäste mit einem vielseitigen und bunten Freizeitprogramm für Groß und Klein. Des Weiteren bietet das Hotel ein abwechslungsreiches Frühstücks- und Abendbuffet sowie ist nennenswert das Kinderbuffet mit gesunden und kindgerechten Speisen. Ganz besonders erwähnenswert ist das bunte und abwechslungsreiche Angebot für die Kinder damit die Erwachsenen in ihrem Urlaub auch mal Zeit für sich genießen können und ihre Kinder trotzdem in guter Obhut sind.

Aparthotel: Komfortabel und sauber sind die Zimmer im Aparthotel Oberhof eingerichtet.
Panoramahotel: Schon ein Wahrzeichen des Ortes ist das Panoramahotel Oberhof.
 

2.4 Auf geht`s – Den Rennsteig erleben mit der passenden Literatur

Wie schon erwähnt, sind die Wegweiser auf dem Rennsteig über die Jahre gestohlen oder vandaliert wurden, daher macht es sich gut, wenn Du auf Deiner Tour einen Wanderführer mit Tourkarte dabei hast. Ich persönlich hatte auf meiner Tour den Wanderführer von Kompass mitgehabt, damit fiel es mir leichter auf dem rechten Weg zu bleiben. Außerdem erhältst Du somit großartige Tipps für Unterkünfte, Gaststätten, Leiterwegen und Besonderheiten bzw. Sehenswürdigkeiten. Auch Orte in der Umgebung sind aufgelistet und die Autorin gibt einen kleinen Tipp, wo es sich lohnt, mal vorbeizuschauen. In dem Wanderführer von Kompass ist der Rennsteig in 10 Etappen eingeteilt; Du kannst die Etappen aber auch verbinden oder nochmals unterteilen. Wenn Du hier klickst, kommst Du zum Reiseführer.

 

3. Etappe 1: von Hörschel nach Hohe Sonne

Ich startete meine Rennsteigtour am festgelegten Startpunkt in Hörschel bei Eisenach im September letzten Jahres – ich hatte ziemliches Glück, da das Wetter noch gut mitspielte. Bei 27° startete ich meine erste Etappe von Hörschel nach Hohe Sonne. Mein Gepäck ließ ich in meiner Unterkunft Pension „Klostergarten“ in Eisenach. Den Startpunkt erreicht man von Eisenach mit Bus (Buslinie 2) oder der S-Bahn. Ich entschied mich für die S-Bahn. Von der S-Bahn läuft man noch ca. 10 Minuten bis zum Startpunkt des Rennsteiges. Der Weg zum „Tor des Rennsteiges“ ist gut ausgeschildert und nicht verfehlbar. In der Nähe des Startpunktes befindet sich die Kirche von Hörschel – in die es sich lohnt einen Blick reinzuwerfen. Außerdem befindet sich nahe der Kirche die Bushaltestelle sowie eine Stempelstation. Auf einer Wanderung durch den Thüringer Wald, u.a.  Rennsteig oder Lutherweg befinden sich verteilt Stempelstationen. Du kannst Deine Erfolge per Stempel analog oder digital festhalten und am Ende Deiner Tour in einer Touristeninformation einlösen.

In der Nähe der Kirche liegt der Rennsteigbeginn direkt am Werraufer. Am Rennsteigbeginn gibt es auch eine Gaststätte und eine Pension. Der Tradition entsprechend nahm ich einen Kieselstein aus der Werra auf meine Tour mit und begann meine Wanderung. Am Rennsteigbeginn findest Du ein Sammelsurium von Wanderschuhen, die Dir auch den Weg weisen können. Vom Rennsteigbeginn folge immer dem großem weißem „R“. 150 m nach der Kirche biegt der Weg beim Feuerwehrturm schräg links Richtung Hohe Sonne. Nach dem ich ein Stück einen asphaltierten Weg lief, führte der Weg stetig im Wald ansteigend hinauf zum Großen Eichelberg. Von hier aus hat man einen schönen Ausblick auf Hörschel und bei gutem Wetter mit guter Sicht auf die Wartburg in Eisenach. Hier befindet sich auch direkt neben einer großen Eiche die erste Schutzhütte sowie eine Rastbank. Danach geht es abwärts weiter zur Siebertswiese bis zur Tiroler Platte. In leichtem Auf und Ab geht es auf der Etappe weiter – vorbei an der Schutzhütte „Flüchtiger Hirsch“ bis zum Grenztor. Wie schon erwähnt, ist der Rennsteig auch ein ehemaliger Grenzweg. Von 1972 bis 1989 sperrte hier ein Grenztor den Rennsteig ab. Nur Bewohner und Beschäftigte mit Sonderausweis durften das Sperrgebiet betreten. Nur noch ein Schild weist auf die Absperrung hin. Wenn Du am Grenztor links abbiegst, kommst Du an einen Aussichtspunkt, wo Du einen herrlichen Blick auf die Wartburg hast; wenn Du weiter gehst, kommst Du auf einen Museumslehrpfad, der über den alten Erzbergbau informiert. Rechts geht es weiter auf dem Rennsteig. Der Weg führt zum Waldrand hier geht es auf einem Fahrweg weiter in den Ortsteil Clausberg. Der Ort und die Straße sind ruhig; allerdings, wenn Du mit Kindern wanderst, nehme sie am besten an die Hand. Danach führt der Weg entlang einer Wiese, wo viele Pferde stehen. Hier auf dem Weg befindet sich auch ein Rastplatz, da tat ich meine Rast. Vor Beginn meiner Wanderung war ich noch im Supermarkt, um ein bisschen Essen und Trinken für meine Wanderung zu kaufen, da ich durch den Wanderführer Kompass erfuhr, dass auf der ersten Etappe nur am Start- und Endpunkt eine Möglichkeit zum Essen gibt. Nach dem ich mich gestärkt hatte, lief ich weiter und kam zum Vachaer Stein an der B 84 (hier fährt übrigens auch ein Bus ab nach Eisenach sowie ein Wanderparkplatz ist direkt am Stein). Der Vaechaer Stein war ein Wegweiser für die Händler auf der alten Handelsstraße „Via regia“, die von Leipzig nach Frankfurt am Main führte. Zudem begann hier die Rennsteigwanderung zu DDR-Zeiten. Vom Parkplatz schwenkt der Rennsteig nach links und dann bald schräg rechts über den Ruppertskopf. Auch hier gibt es einen herrlichen Blick zur Wartburg. Auf Deinem Weg kommst Du auch an Holzschnitzereien entlang, die auf den Pummpälzweg hinweisen, der auch ein Stück des Rennsteiges lang geht. Auf dem Forstweg kam ich am Förthaer Tunnel entlang. Dieser 549m lange Tunnel wurde 1858 durch einen festen Felsen gebrochen und wird heute von der Werrabahn genutzt. Anschließend kam ich an einer weiteren Schutzhütte vorbei und von dort links hinauf zur Wilden Sau. Hier hat es im Geburtsjahr von Martin Luther einen Jagdunfall gegeben. Das Steinkreuz weist auf den Unfall hin. Auf dem Steinkreuz ist ein Wildschwein abgebildet, das einen Mann angreift, der von einem Jäger auch noch getroffen wurde, obwohl der Schuss dem Schwein galt. Am Steinkreuz „Wilde Sau“ befindet sich eine Stempelstation sowie eine weitere Schutzhütte. Von hier aus hälst Du Dich rechts und kommst wieder auf den Forstweg. Der Rennsteig führt hier weiter entlang der Schutzhütte „Krumme Kahre“. Nach einem längeren Anstieg hatte ich endlich mein Ziel erreicht – die Hohe Sonne. Mir war gar nicht mehr so bewusst, dass wandern so anstrengend sein kann. Ich war völlig durchgeschwitzt. An der Hohen Sonne befindet sich ein Imbiss, der bei meiner Ankunft schon geschlossen hatte, sowie ein Parkplatz, eine öffentliche Toilette und die Bushaltestelle nach Eisenach oder nach Bad Liebenstein. Da es erst gegen 17 Uhr war und ich durchgeschwitzt war, entschloss ich mich mit dem Bus ins Freibad „Aquapark“ in Eisenach zu fahren. Das war eine gute Abkühlung! Anschließend besorgte ich mir noch im naheliegenden Supermarkt ein Abendessen und fiel erschöpft, aber trotzdem entspannt ins Bett. Bevor ich von meiner zweiten Etappe berichte und weiteren Highlights, die an der Hohen Sonne liegen; möchte ich Dir erstmal Eisenach genauer vorstellen. Denn bei Deiner Wanderung solltest Du der Wartburgstadt Eisenach unbedingt einen Besuch abstatten.


Wichtige Fakten der ersten Etappe im Überblick:

  • Zum Startpunkt Hörschel kommst Du mit der Buslinie 2 oder der Regional-/S-Bahn.

    Von der S-Bahnhaltestelle läufst Du ca. 10 Minuten bis zum Rennsteigbeginn. Die Bushaltestelle ist an der Kirche von Hörschel, direkt neben dem Rennsteigbeginn. Der Weg zum Rennsteigbeginn ist gut ausgeschildert.

  • Am Rennsteigbeginn befindet sich eine Gaststätte und eine Pension.

  • Am Rennsteigbeginn kannst Du nach alter Tradition einen Kieselstein aus der Werra für Deine Wanderung mitnehmen.

  • Den Weg weisen Dir Wanderschuhe und das große weiße „R“. Die erste Etappe ist sehr gut ausgeschildert.

  • Auf Deinem Wanderweg kommst Du an zahlreichen Schutzhütten und Rastplätzen vorbei. Allerdings befinden sich auf dem Weg keine Imbisse, Gaststätten oder Toiletten. Einkehren kannst Du nur am Start- und Endpunkt. Eine öffentliche Toilette befindet sich an der Hohen Sonne.

  • Wichtige historische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten an denen Du in Deiner ersten Etappe vorbei kommst: Rennsteigbeginn am Werraufer mit der Kirche und dem Ortskern Hörschel, Tiroler Platte, Grenztor, Vachaer Stein, Holzschnitzereien vom Pummpälzweg, das Steinkreuz „Wilde Sau“ und die Hohe Sonne mit der Drachenschlucht.

  • Aussichtspunkte auf der ersten Etappe sind am Großem Eichelberg, der Wartburgblick links vom Grenztor, am Ruppertskopf und zur Wilden Sau.

  • Wenn Du Deine Wanderung schon eher abbrechen möchtest, hast Du hier die Möglichkeit nur im Ortsteil Clausberg (hier befindet sich eine Bushaltestelle) und am Vachaer Stein. Dort befindet sich ein Wanderparkplatz und eine Bushaltestelle.

  • Nach einer anstrengenden Wanderung möchtest Du Dich bei hohen Temperaturen abkühlen? – Diese Möglichkeit hast Du in Eisenach im Freibad „Aquapark“ oder Du gehst von der Hohen Sonne den Wanderweg „Die schönen Unbekannten“ entlang und kommst am Waldbad Mosbach an. Hier fährt auch ein Bus nach Eisenach; jedoch tue vorab Dich erkundigen, wann der Bus fährt.

 

4. Ankunft in Eisenach

Genusswandern auf dem Rennsteig heißt auch sich die Umgebung genauer anzuschauen und in dieser auch ein Weilchen zu Verweilen. Bei meinem ersten Aufenthalt auf dem Rennsteig verweilte ich in Eisenach – hier hatte ich auch meine Unterkunft, damit ich ohne Gepäck die Stadt entdecken und den Rennsteig bewandern konnte. Nach Eisenach kommt man gut per Zug. Von Leipzig fährt die "Abellio-Bahn" nach Eisenach mit Halten in Naumburg an der Saale, Erfurt, Weimar und Gotha. Von Berlin oder Frankfurt am Main fährt ein ICE nach Eisenach ohne Umsteigen.

 

4.1 Warum ich mich entschied in Eisenach unterzukommen?

In Eisenach hatte ich wie oben schon erwähnt meine Unterkunft für meine Slow - Wanderung auf dem Rennsteig im September 2023 gehabt. Ich hatte mich dafür entschieden, da ich erstens ohne Gepäck wandern wollte, zweitens hatte ich erst spät gebucht, da war im Thüringer Wald schon vieles ausgebucht und drittens sind viele Unterkünfte im Thüringer Wald und auf dem Rennsteig sehr preisintensiv sowie nur mit Auto erreichbar. Außerdem wollte ich es mir auch nicht entgehen lassen, neben dem Wandern Kultur zu genießen und wo geht das besser als in Eisenach. Wie schon oben erwähnt bin ich  in der Pension "Klostergarten" untergekommen und hatte dort einen angenehmen und enspannten Aufenthalt.

 

4.2 Wichtige Fakten über Eisenach 

Eisenach ist die größte Stadt im Wartburgkreis und liegt im Westen von Thüringen. Von Eisenach ist es nicht weit nach Hessen. In der ehemaligen DDR gehörte Eisenach mit zum Grenzgebiet. Eisenach ist mit rund 42.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt in Thüringen. Eisenach ist in neun Ortsteile und dem Zentrum aufgeteilt. Die Werra, Hörsel und Nesse fließen durch die Stadt. Das Gründungsjahr der Stadt geht mit der sagenumwobenen Gründung der Wartburg 1067 einher. Die Wartburg ist das Wahrzeichen und die bekannteste Attraktion der Stadt. In Eisenach beginnt auch der Rennsteig im Ortsteil Hörschel. Außerdem grenzt Eisenach an den Nationalpark Hainich. Beides sorgen dafür, dass auch die Stadt von bewaldeten Hügeln eingerahmt wird und als eine sehr grüne Stadt gilt. Viele bedeutende Persönlichkeiten lebten und wirkten in Eisenach, u.a. Martin Luther, Johann Sebastian Bach, Goethe, Georg Philipp Telemann und die Heilige Elisabeth. Zudem dient Eisenach auch gern als Filmkulisse, u.a. für die beliebte ARD-Fernsehserie "Familie Dr. Kleist".

 

4.3 Ein Bummel durch die Innenstadt

Marktplatz von Eisenach mit Blick auf die nordöstliche Seite auf Schloss, Rathaus und Marktbrunnen.

Meinen Bummel durch die Wartburgstadt Eisenach startete ich auf dem Marktplatz der Stadt. Ein guter Anfangspunkt, um eine Sightseeingtour durch die sechstgrößte Stadt Thüringens zu unternehmen. An meinem Startpunkt befanden sich auch gleich mehrere Sehenswürdigkeiten der Stadt, die eine Erwähnung wert sind. Fast alle Gebäude, die den Markt umgeben, stehen unter Denkmalschutz. Zudem münden viele Straßen und Gassen zum Eisenacher Markt, wenn man diese verlässt, erreicht man weitere wichtige Plätze und Sehenswürdigkeiten der Stadt, doch dazu später mehr. Auf dem Marktplatz steht mittig der Marktbrunnen, der 1549 erbaut wurde. Auf dem Brunnen ragt der heilige Georg – Schutzheiligenpatron von Eisenach. Östlich von ihm befindet sich das Rathaus der Stadt. Nordöstlich befindet sich das Stadtschloss – es wirkt gegenüber den anderen historischen Bauten auf dem Marktplatz eher unscheinbar. Zwischen 1569 und 1741 war Eisenach Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Eisenach. Im Auftrag des Herzogs wurde das Schloss mit seiner barocken Fassade um 1742 gebaut. Heute befindet sich im Schloss die Touristeninformation und das Thüringer Museum. Im Museum befindet sich eine stadtgeschichtliche Ausstellung, Porzellane, die großherzogliche Kunstsammlung sowie eine Volkskundesammlung. Gegenüber dem Schloss steht die Georgenkirche. Sie sticht einen besonderes ins Auge, wenn man den Platz betritt. Die Georgenkirche war das erste Gebäude auf dem Platz – im 12. Jahrhundert wurde sie errichtet. Zudem ist sie die größte Kirche Eisenachs. Auch nennenswerte Personen haben einen wichtigen Bezug zu dieser Kirche. Hier wurde u.a. Johann Sebastian Bach getauft, Elisabeth von Thüringen getraut und Martin Luther predigte in dieser Kirche. Sie gilt somit als die älteste protestantische Kirche. Nicht nur die Vorstellung das so berühmte Persönlichkeiten in dieser Kirche waren, sondern auch ihr Anblick sowohl von außen als auch von innen macht sie so besonders und eindrucksvoll. Ursprünglich war sie als gotische Hallenkirche erbaut. Heute ist sie eine Variation aus verschiedenen Stilepochen. Des Weiteren begrüßt Dich gleich im Eingang eine imposante Bach-Figur. Die Kirche ist täglich ab 10 Uhr geöffnet und frei zugänglich. Zudem finden täglich Orgelkonzerte in der Kirche statt. Zurück zum Marktplatz – Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieser noch von einer Straßenbahn angefahren. Die Gleise führten direkt durch den Platz hindurch. Jedoch gibt es in Eisenach seit 1975 keine Straßenbahn mehr. Nur noch mit dem Bus kann man sich hier fortbewegen. Direkt an der Ecke der Georgenkirche fährt täglich der Bus ab Richtung Bahnhof oder Wartburg. Auf dem Markplatz finden auch Paraden, Marktkonzerte und Feste der Stadt statt. Besonders einladend ist der Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr bis 30. Dezember auf dem Marktplatz stattfindet.


Wie schon erwähnt münden viele Straßen und Gassen zum Eisenacher Markt, sodass man immer wieder beim Schlendern durch die Stadt zum Marktplatz zurück kommt und diesen auch gut als Ausgangspunkt für Citytouren nehmen kann. Nicht weit ab vom Marktplatz befindet sich das Postamt, wo davor ein Denkmal von Telemann steht – von hier aus führt ein Weg weiter zur Predigerkirche. Diese befand sich in Restauration als ich vor Ort war. Sie war einst ein Dominikanerkloster. Auch hier befindet sich das Thüringer Museum. Sammlungen von Skulpturen und Altarzusammenhängen sind in der Predigerkirche ausgestellt - seit 1931 befindet sich ein Teil der Sammlungen u.a. zum Thüringer Kunsthandwerk, zur Thüringer Volkskunde sowie Malerei und Grafik im Schloss am Markt. Die erhaltenen Klostergebäude, in denen sich ab 1544 die Lateinschule befand, wo einst auch Martin Luther lernte, werden heute vom Martin-Luther-Gymnasium genutzt. Nicht weit ab von der Predigerkirche befindet sich der Alte Friedhof - zahlreiche Angehörige der Familie Bach sind hier beigesetzt, darunter auch die Eltern von Johann Sebastian Bach. Zudem fanden weitere berühmte Persönlichkeiten hier ihre letzte Ruhe, u.a. Dorothea Grimm, die Ehefrau des Märchendichters Wilhelm Grimm. Der Alte Friedhof liegt am Schlossberg, nahe dem Weg, der zur Wartburg führt. Vom Friedhof ist es auch nicht weit zum Storchenturm (ehemaliger Stadtmauer-Wachturm). Vom Alten Friedhof kannst Du aber auch gemütlich zurück zur Predigerkirche laufen in Richtung Nonnengasse – hier befindet sich der „Schwarze Brunnen“. Von hier aus läufst Du weiter Richtung Sophienstraße. In der Straße befindet sich ein kleiner Goethegarten – ja, auch hier war Goethe und hatte in der Sophienstraße für eine gewisse Zeit gewohnt. Der Name der kleinen Parkanlage sowie ein Schild am Haus erinnern daran. Des Weiteren befindet sich in der Straße die schöne St. Elisabethkirche – benannt nach der Heiligen Elisabeth. Gleich in der Nähe befindet sich die Henkelgasse, die wieder zum Markt führt.


Wenn Du vom Markt Richtung Karlsstraße einbiegst, läufst Du direkt zum Karlsplatz. Ein weiterer wichtiger zentraler Platz Eisenachs. Auf dem Karlsplatz befindet sich die eindrucksvolle Nikolaikirche und das imposante Lutherdenkmal. Beides auf einen Blick ist einfach magisch und ein wunderschönes Fotomotiv. Wenn Du vom Karlsplatz in die Johannisstraße einbiegst, kommst Du zum Schmalsten Haus Deutschlands – ein weiteres Wahrzeichen Eisenachs. Das nur 2,05 Meter breite Fachwerkhaus ist das schmalste Fachwerkhaus Deutschland und entzückt Besucher sowie Einheimische. Das Haus ist so breit wie ein Badetuch und wird deswegen im Volksmund liebevoll „Handtuch“ genannt. 20 m² Grundfläche hat das kuriose Gebäude und besitzt zwei Stockwerke. Jedoch kann man das Haus zurzeit nur von außen besichtigen. Von der Johannisstraße ist es nicht weit zu einem weiteren wichtigen Platz der Stadt – den Frauenplan. Hier befindet sich das Bach-Museum mit Denkmal von Johann Sebastian Bach. Er ist der berühmteste Sohn der Stadt Eisenach. Am 21. März 1685 wurde er in Eisenach geboren und wuchs für 10 Jahre direkt am Frauenplan auf. 1907 eröffnete die Neue Bachgesellschaft das Bachhaus Eisenach als erstes Bach-Museum. Heute gilt das Bachhaus in Eisenach als eines der größten Musikermuseen in Deutschland. Du kannst originalgetreue Einrichtungsgegenstände entdecken und in das Leben Bachs sowie in seine Musik eintauchen. Ein Besuch des Bachmuseums kann ich sehr empfehlen, sowie plane Dir für Deinen Besuch genügend Zeit ein. Das Bachhaus hat täglich geöffnet von 10-18 Uhr sowie kostet ein Besuch 12,50 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Vom Bachmuseum kommst Du über die Lutherstraße zum Lutherhaus. Leider war ich vom Besuch des Lutherhauses enttäuscht, da es nur wenige Ausstellungsräume gab und auch nur wenige Ausstellungsstücke. Den Preis von 10 Euro finde ich hier einfach zu üppig. Das Haus hat immer bis 17 Uhr geöffnet, jedoch montags ist Ruhetag. Von hier aus kommst Du wieder Richtung Marktplatz.


Vom Marktplatz kommst Du über die Georgen- und Hospitalstraße zum Theater der Stadt. Es ist sowohl ein Kinder- und Jugendtheater als auch ein Theater für Erwachsene. Es bedient die Sparten Oper, Operette, Musical, Ballett/Tanztheater, Schauspiel, Puppentheater und auch Konzerte finden hier statt. Es ist verbunden mit dem Staatstheater Meiningen. Zudem kooperiert das Theater mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach und dem Theater Rudolstadt. Das Eisenacher Theater wurde am 1. Januar 1879 mit der Aufführung von Lessings Minna von Barnhelm eröffnet. Seitdem gab es viele Höhen und Tiefen – 2012 stand es sogar kurz vor der Schließung. Auf dem Theaterplatz steht ein Denkmal von Ernst Abbe – auch ein berühmter Sohn der Stadt. Auch wenn er mit dem Genre Schauspiel nicht viel am Hut hat, war er ein sehr wichtiger Sohn der Stadt und hat einen gewissen Grad an Berühmtheit erlangt. Er war ein wichtiger Vertreter in der Biologie, Physik, Optik und Medizin sowie war er Professor an der Universität Jena und Teilhaber bei dem Unternehmen Carl Zeiss. Vom Theater ist es nicht weit zum Hauptbahnhof der Stadt. Zu Fuß läuft man ca. 10 Minuten. Auch der Bahnhof der Stadt ist eine Erwähnung wert. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gründete um 1840 in Eisenach den Thüringischen Eisenbahnverein. Seitdem rollt ihr auch die Bahn – Eisenach galt als Eisenbahnknotenpunkt. Das Empfangsgebäude wurde von 1902-1903 neu gebaut und in den Jahren 2010 und 2011 denkmalgerecht saniert. Das ursprüngliche Empfangsgebäude stammte von Julius Eugen Ruhl und hatte ein Fürstenzimmer. Der große Busbahnhof, direkt neben dem Hauptbahnhof, bringt Einheimische und Urlauber in die City Eisenachs, in den Thüringer Wald und in Orte am Rennsteig gelegen.

Eisenach. Theater

Eisenach. Ernst Abbe

Eisenach. Hauptbahnhof

Eisenach. Hauptbahnhof

 

4.4 Die Wartburg in Eisenach

Die Wartburg – das Wahrzeichen der Stadt und ein absoluter Touristenmagnet! Sie ist das Aushängeschild der Stadt Eisenach, deswegen wird Eisenach auch Wartburgstadt genannt. Zudem ist sie auch daran schuld, dass überhaupt die Stadt Eisenach gegründet wurde. Denn wie schon erwähnt, geht das Gründungsjahr der Stadt mit der sagenumwobenen Gründung der Wartburg 1067 einher. Doch wenn Du in Eisenach ankommst, suchst Du die Wartburg vergeblich, denn von der Stadt aus, z.B. von Marktplatz aus, sieht man die Wartburg nicht, da sie vom Wald umgeben ist. Doch ein Aufstieg zur Wartburg lohnt sich und man sollte sie unbedingt besuchen, wenn man in Eisenach zu Besuch ist, nicht weil sie ein Touristenmagnet ist, sondern weil sie eine interessante Geschichte hat und sich der Besuch unbedingt lohnt. Auf dem ersten Blick wirkt sie mittelalterlich doch sie präsentiert ein Sammelsurium aus Romanik, Gotik, Renaissance und Historismus. Im 19. Jahrhundert wurde sie ein letztes Mal umgebaut auf Anordnung von Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach. Die einzigartige Burganlage ist seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe. Wer schon mal oben ist auf der Burg sollte auch unbedingt eine Führung durch die Burg mitmachen. Bei der Führung lernst Du noch viel interessantes über die Burg sowie siehst Du die wichtigsten Räume der Burg. Eines der berühmtesten Orte ist die Lutherstube. Luther wurde zu seiner Sicherheit gekidnappt und auf die Wartburg gebracht. Hier schrieb er inkognito als Junker Jörg das Neue Testament. In der Lutherstube hatte Luther eine Begegnung mit dem Teufel, nach dem er das Tintenfass warf - den Tintenfleck kannst Du noch heute bewundern. Zudem fand auf der Wartburg 1817 das Wartburgfest der Burschenschaften statt. Auch weitere Kunstwerke kannst Du in der Burg bestaunen, u.a. Werke von Cranach, der Dürerschrank und die Elisabethgalerie. Sowie wirst Du mitgenommen auf eine Reise von Sagen und Legenden, die sich um die Wartburg drehen. Von der Wartburg aus gehen viele schöne Wanderwege ab, u.a. zu den Schluchten der Stadt Eisenach. Zur Wartburg kommst Du entweder mit dem Bus oder zu Fuß. Laufen kannst Du über den Alten Friedhof über den Schlossberg rauf zur Wartburg oder über die Wendelhalle mit Kartausgarten. Ich wählte den Weg über den Alten Friedhof und nahm zurück den Bus.



Außer der schönen Burg Wartburg gibt es noch eine weitere Wartburg aus Eisenach, die man im Automobilmuseum der Stadt bewundern kann. Eisenach ist und war nämlich auch Autostadt. 1896 wurde hier das erste Automobilwerk gegründet. So wurde Eisenach zum dritten Automobilproduktionsstandort des Deutschen Reiches. Besonders in der damaligen DDR wurde fleißig produziert und die Wartburg war ein echter Renner – doch wartete man auch lang auf ein Modell. Nach der Wende ging der Automobilort an Opel über. Seitdem werden hier Klein- und Kompaktwagen produziert. Bis heute kann man die alten sowie die neuen Produktionen im Automobilhaus bewundern und mehr über die Automobilgeschichte der Stadt erfahren.



Eisenach. Wartburg - das Auto

Eisenach.Im Automobilmuseum

 

4.5 Das Burschenschaftsdenkmal

Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt und aufgrund seiner imposanten Architektur unbedingt ein Besuch wert – ist das Burschenschaftsdenkmal. Über den Panoramaweg kannst Du gemütlich hinauf und wieder zurück laufen. Auf Deinem Weg kommst Du am Kartausgarten mit Wendelhalle entlang. Der Kartausgarten Eisenach ist der älteste botanische Garten der Wartburgstadt Eisenach und liegt heute im denkmalgeschützten Villengebiet der Südstadt. Vom Kartausgarten hast Du auch einen schönen Ausblick auf die Wartburg. In dem Villenviertel von Eisenach wurde die Erfolgsserie Dr. Kleist gedreht. In den Jahren 1900 bis 1902 wurde das Burschenschaftsdenkmal erbaut. Das monumentale, 33 Meter hohe Bauwerk ist jenen gewidmet, die im 19. Jahrhundert unter Einsatz ihres Lebens für Einheit und Freiheit in Deutschland eintraten. Im Inneren des Burschenschaftsdenkmal kann man das imposante, goldverzierte Deckengemälde bestaunen. Der Ausblick auf die Wartburg und die Wartburgstadt Eisenach vom Burschenschaftdenkmal ist auch ein Erlebnis wert. Leider gab es 2019 einen linksextremen Farbanschlag auf das Burschenschaftsdenkmal. Bei dem Anschlag wurden die Steinskulpturen beschädigt und darauf entfernt. Nur Bilder erinnern noch an sie.


 

4.6 Einkehrmöglichkeiten in Eisenach


Trattoria La Grappa

Das La Grappa ist ein italienisches Restaurant und befindet sich seit 17 Jahren mitten in der Wartburgstadt Eisenach. Der Gaumen erfreut sich hier über hausgemachte Speisen und ausgelesene Weine. Ob Pasta, Pizza oder Tiramisu - hier ist die traditionelle italienische Küche Programm und schmeckt dazu noch himmlisch gut. Die Trattoria ist so bekannt, dass sogar Prominente auf das schnuckelige Restaurant aufmerksam wurden. Die Crew vom Dr. Kleist Team ging hier auch oft ein und aus. Nicht nur das Essen schmeckt besonders gut, sondern auch das Ambiente ist ein Besuch wert. Da das Restaurant sehr beliebt ist, empfiehlt es sich vorab zu bestellen.

 

Zucker & Zimt

Das Zucker & Zimt ist eine Kette in Eisenach. Es besteht aus dem Café-Restaurant, der Konditorei, Manufaktur und der Kombüse. An der Kombüse direkt am Markt hatte ich am Anreisetag ein sehr leckeres Chili sin Carne gegessen. In der Kombüse bestellst Du Dein Essen an der Theke und kannst es mitnehmen oder vor Ort essen. Zudem befindet sich auf der Wartburg das Burgcafé Zucker & Zimt am Kräutergarten, wo ich eine Kaffeepause einlegte und ein Stück selbstgemachten Rharbarberkuchen genießte. Das Zucker und Zimt hat ein vielfältiges Frühstückangebot, besticht durch seine köstlichen Eissorten, selbstgemachten Pralinen und Kuchen sowie bietet es kleine Speisen für den Hunger zwischen durch oder für das Mittag- und Abendessen an. Das Zucker & Zimt bietet auch ein vielseitiges veganes Angebot sowie regionale Produkte an. Ich war von meinem Besuch begeistert und würde bei meinem nächsten Besuch gerne mal das Frühstücksangebot testen.


Kombüse Zucker & Zimt. Chili sin Carne

Burgcafé Zucker & Zimt. Rharbarberkuchen
 

Konditorei & Café Brüheim

Das Café Brüheim befindet sich in der Nähe des Bachhauses und ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet. Die Konditorei besticht durch seinen historischen Charme und Tradition. Hier bedient das Personal in historischen Gewändern. Ob zur Frühstückszeit oder zur Kaffeepause ein Besuch ist das Haus auf jeden Fall wert! Probiere die leckere Quarksahnetorte, Thüringer Schmandkuchen, Eisenacher Riegeln oder auch anderen Leckereien.

Eisenach. Konditorei & Café Brüheim. Köstliche Quarksahnetorte
 

Kartoffelhaus – das total verrückte Restaurant in Eisenach

Im verrücktesten Restaurant der Stadt dreht sich alles um die „kleine“ Kartoffel. Hier erhältst Du zahlreiche Gerichte aus der Kartoffel in verschiedener Zubereitung. Verrückt ist das Restaurant durch die aufwändige und skurrile Dekoration sowie die schrägen Namen der Speisen. Leider konnte das Restaurant bei meinem Besuch nicht überzeugen, da erstens es sehr lange dauerte, bis man bedient wurde und zweitens das Essen leider verkocht war und die Bratkartoffeln schon etwas dunkel. Allerdings bietet das Haus eine Reihe an gute alkoholische Getränke an, die ich Dir wärmstens empfehle. Ein Trunk nach einer aufregenden Citytour in angenehmer Atmosphäre tut den Abend gut abrunden.

Eisenach. Kartoffelhaus. Eine Karre Mist - so hieß das Gericht in der Speisekarte: Bratkartoffeln mit Rostbrätel und einem Spiegelei dazu ein Beilagensalat und Knobibaguette

 

 Restaurant Heimat

Im Restaurant Heimat kannst Du die traditionelle Thüringer Küche genießen. Zudem beitet das Haus auch ein vielfältiges vegetarisches und veganes Angebot an Speisen an. Das Restaurant befindet sich nicht weit ab vom Marktplatz und lädt in gemütlicher Atmosphäre ein. Ein Besuch lohnt sich!

Eisenach. Restaurant Heimat. Thüringer Klöße mit Rouladen und Rotkohl
 

5. Etappe 2: von Hohe Sonne bis Ruhla

Von der Drachenschlucht, eine enge und berühmte Klamm in Eisenach, lief ich zurück zu meinem letzten End- bzw. für die zweite Tour Startpunkt Hohe Sonne. Zur Drachenschlucht fährt ein Bus (von Eisenach/Bad Liebenstein). Von der Haltestelle aus kann man dann 5 Minuten gemütlich zur Drachenschlucht laufen. Auf diesem Weg, direkt an der Bushaltestelle hatte ich Tobias Petzoldt kennengelernt. Über unsere Begegnung hatte ich in dem Beitrag „Von Wegen“ berichtet – ein Buch über das Wandern, Pilgern und seinen Weg gehen. Wir sind gemeinsam durch die Drachenschlucht gelaufen und hatten an der Hohen Sonne am Imbissstand was getrunken. Danach trennten sich unsere Wege. Tobias musste nach Erfurt und ich ging den Rennsteig weiter. Vom Imbiss aus musst Du die Straße überqueren und dann führt auf einem Forstweg der Rennsteig weiter Richtung Ruhla und Inselsberg. Nach 100 m kommst Du an einer Schutzhütte mit Kneipp-Wassertretbecken vorbei. Der Weg führt weiter geradeaus an Kastanienbäumen entlang. Beachte: Auf dieser Strecke wirst Du oft auch anderen Wandermarkierungen begegnen, u.a. führt auf dieser Strecke auch der Uhrenweg und der Pummpälzweg entlang – diese verlassen irgendwann den Rennsteig. Gib acht, dass Du auf dem Rennsteig bleibst – Markierungszeichen ist ein weißes „R“! Zudem führt hier auch der internationale Bergwanderweg entlang von Eisenach bis Budapest (Markierung: blaues Andreaskreuz). Bald kommst Du an ein Schild, das nach links führt, mit der Aufschrift „Rennsteiggrotte“ – hier kannst Du gerne eine Rast tun und die Aussicht genießen. Du kannst aber, wie ich, einfach den Rennsteig ohne Pause weiter wandern. Nachdem Du ein Stück gelaufen bist, kommst Du an der Schutzhütte „Zollstock“ entlang, weiter führt Dich der Weg nach Ascherbrück. Hier kommst Du an dem Waldgasthof Hubertushaus entlang. Hier kannst Du einkehren – deftige Speisen werden angeboten. Außerdem gibt es auch einige Zimmer zum Übernachten. Ich kehrte aber nicht ein und lief weiter. Nach 15 Minuten erreichte ich die Wegkreuzung „Neue Wiese“ – hier stehen zahlreiche geschnitzte Relieftafeln der Figuren des Pummpälzweges, der hier abzweigt (Markierung: rote Halbmaske). Der Rennsteig führt weiter zum Ruhlaer Häuschen – dieses existiert jedoch nicht mehr, nur noch ein Schlüssel am Baum weist auf das Häuschen hin. Hier befand sich einst ein Meierhof mit landgräflicher Fohlenzucht und Raststätte. Aufgepasst: Hier führt der 27 km Sallmannshäuser Rennsteig entlang (historischer Weg). Der Wanderweg ist mit einem Weißem „S“ markiert. Zudem verläuft hier ein Leiterweg in das Uhrenstädtchen Ruhla, da ich mir die Stadt anschauen wollte, ging ich diesen Weg und unterbrach die Rennsteigtour. Auf diesem Weg führt auch der Wanderweg „Messer- und Pfeifenweg“ (Markierung: Messer und Tabakpfeife gebildet zu einem Kreuz) entlang. Aufgepasst: Leider ist der Weg nicht so gut ausgeschildert – ich hatte mich leider mehrmals verlaufen. Es gab auch keinen Empfang und Menschen waren auch kaum zu sehen. Doch irgendwann erreichte auch ich mein Ziel und kam in Ruhla an.


Wichtige Fakten der zweiten Etappe im Überblick:

  • Deine Tour beginnt wieder an der Hohen Sonne. Hier gelangst Du entweder über die Drachenschlucht (Weg ist empfehlenswert) oder mit dem Bus hin. An der Hohen Sonne befindet sich ein Wanderparkplatz, eine öffentliche Toilette und ein Imbiss.

  • Du musst vom Imbiss über die Straße gehen. So gelangst Du wieder auf den Rennsteig.

  • Den Weg weist Dir das große weiße „R“. Allerdings gibt es auf der Strecke viele weitere Wanderwege, die auch ein Stück des Rennsteiges verlaufen; achte auf die Wandermarkierungen, damit Du nicht auf den falschen Weg kommst und Dich verläufst. Weitere Wanderwege, die hier entlang laufen: Uhrenweg (Markierung nicht bekannt), Pummpälzweg (rote Halbmaske), internationaler Bergwanderweg (blaues Andreaskreuz), Messer- und Pfeifenweg (Messer und Tabakpfeife als Kreuz) und Sallmannshäuser Rennsteig (großes, weißes „S“).

  • Auf Deinem Wanderweg kommst Du an der Schutzhütte „Zollstock“ vorbei, sowie an einer Schutzhütte mit Kneipp-Wassertretbecken und einen Rastplatz mit Schutzhütte und Infotafel am Ruhlaer Häuschen. Einkehren kannst Du an der Hohen Sonne, in Ascherbrück im Waldgasthaus Hubertushof oder in der Uhrenstadt Ruhla.

  • Deine Wasserflasche kannst Du entweder am Imbiss an der Hohen Sonne sowie im Waldgasthaus Hubertushof auffüllen lassen oder in dem Ort Ruhla.

  • Eine öffentliche Toilette befindet sich an der Hohen Sonne. Zudem befinden sich in Ruhla Möglichkeiten für sanitäre Einrichtungen oder Du fragst höflich nach in der Waldgaststätte Hubertushof.

  • Übernachtungsmöglichkeiten befinden sich in/bei Eisenach, im Uhrenstädtchen Ruhla und im Waldgasthaus Hubertushof.

  • Wichtige historische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten an denen Du in Deiner zweiten Etappe vorbei kommst: die Hohe Sonne mit der Drachenschlucht, Ruhlaer Häuschen und die Uhrenstadt Ruhla.

  • Die Drachenschlucht: Ist unbedingt einen Besuch wert und ein schöner Startpunkt Deiner zweiten Etappe. Beachte: Die Drachenschlucht ist eine enge Klamm und ein touristisches Wahrzeichen von Eisenach. Menschen, die unter Klaustrophobie leiden oder Menschenansammlungen meiden, sollten nicht die Drachenschlucht passieren. Am Startpunkt der Drachenschlucht befindet sich ein kroatisches Restaurant, dass mir Tobias empfohlen hat; leider kam ich aber bei meinem Aufenthalt noch nicht dazu es auszuprobieren, wird nachgeholt.

  • Aussichtspunkte auf der zweiten Etappe: Abzweige zur Rennsteiggrotte und Ottowiese (am Ruhlaer Häuschen) mit Sicht nach Ruhla und zur Wartburg.

  • Auf der zweiten Etappe befinden sich zwei Leiterwege: von der Hohen Sonne nach Schloss Wilhelmsthal sowie in die Uhrenstadt Ruhla am Jubelhain (nähe Ascherbrück) oder dem Ruhlaer Häuschen.

  • Von Ruhla gibt es die Möglichkeit mit dem Bus zurück nach Eisenach zu fahren oder Richtung Bad Liebenstein.

 

5.1 Uhrenstadt Ruhla

Die alte Bergstadt Ruhla erstreckt sich über 5 km in einem engen Gebirgstal, dem Erbstromtal. Lange Zeit galt Ruhla als Bergbaustadt. Hier wurde seit dem Mittelalter Eisen gewonnen. Seit Jahrhunderten ist auch das Metallhandwerk in Ruhla ansässig. Nach dem Messerschmiedehandwerk entwickelte sich das Tabakpfeifengewerbe und die Uhren- sowie Elektroindustrie, die Ruhla weltbekannt machten. In dem kleinen Städtchen weisen ein kleines Uhrenmuseum und das Orts- und Tabakpfeifenmuseum auf die Gewerbe und die industrielle Entwicklung der Stadt hin.  Zudem befindet sich im Ort ein Apothekenmuseum. In Rennsteig-Nähe kannst Du auf einem Spaziergang ganz Thüringen entdecken. Im Miniaturenpark „Mini-a-thür“ sind rund 110 originalgetreue Modelle auf dem großzügigen Gelände zu bestaunen, u.a. die Wartburg oder auch die Domburger Schlösschen. Ein Highlight für die ganze Familie ist auch die Erlebnisrodelbahn direkt neben dem Miniaturenpark. In den Ortsteilen Thal und Kittelsthal von Ruhla befinden sich eine Tropfsteinhöhle sowie eine Burgruine. Das Uhrenstädtchen Ruhla lädt nicht nur zum Action und eine Entdeckungstour der Geschichte des Ortes ein, sondern auch zur Erholung und zu einer kulinarischen Entdeckungsreise – probiere gerne echte Ruhlaer Wurst und leckeres Gebäck, Kuchen und Torten in den ansässigen Bäckereien.


 

6. Etappe 3: eine Etappe voller Hürden - von Dreiherrenstein entlang des Lutherweges

Die zweite Etappe im Wanderführer geht von Ruhlaer Häuschen noch weiter bis zum Inselsberg, da ich aber die Uhrenstadt Ruhla besichtigen wollte, hatte ich die zweite Etappe nochmals aufgeteilt.  Die dritte Etappe sollte mich hoch zum Inselsberg führen. Da ich jedoch ohne Gepäck wandern war und auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen war – wurde mir der Weg zum Inselsberg zum Verhängnis. Auf dem Inselsberg fährt nur der Bus, jedoch auch nicht regelmäßig und äußerst selten. Damit ich von Inselsberg wieder wegkomme, hätte ich schon gegen Mittag den letzten Bus nehmen müssen. Also beschloss ich die Tour anders herum zu wandern, nämlich vom Inselsberg nach Ruhla zurück. Direkt von Eisenach fährt nur die 196 zum Inselsberg; allerdings äußerst selten, deshalb beschloss ich bis zu dem Ort Bad Tabarz zu fahren und von dort aus zum Inselsberg über die Inselstraße hochzulaufen. Als ich in Bad Tabarz ankam, musste ich feststellen, dass dies keine allzu gute Idee war, da die Inselsstraße eine sehr stark befahrbare Straße ist ohne Fußgängerstreifen, also kehrte ich wieder um und wartete auf den nächsten Bus. Leider gab es in den Bus keine Durchsagen und Anzeigen; außerdem war der Busfahrer nicht gerade freundlich leider hatte ich somit meine Haltestelle verpasst und stieg am Dreiherrenstein am Weißenberg aus. Am Dreiherrenstein befindet sich eine Waldschänke von ihr aus führt der Rennsteig einmal Richtung Inselsberg und Ruhla weiter nach Eisenach. Eigentlich hatte ich vor hoch zum Inselsberg zu laufen, da es aber schon nach Mittag war und ich auch irgendwann wieder Richtung Eisenach musste, sowie auf dem Inselsberg dann nichts mehr fahren würde, beschloss ich Richtung Ruhla vom Dreiherrenstein aus zu gehen und die Wanderung zum Inselsberg ein anderes Mal fortzusetzen. So lief ich Richtung Schillerbuche. Aufgepasst: Hier führen zwei Wege - einer zur Glasbachwiese; der andere direkt zur Buche. Ich nahm erst den falschen Weg und landete an der Glasbachwiese. Von hier aus hast Du eine schöne Aussicht nach Bad Liebenstein. Außerdem an der L2119 (nicht weit ab von der Glasbachwiese) befindet sich eine Bushaltestelle. Danach kehrte ich um Richtung Schillerbuche. Die Buche wurde 1905 zum 100. Todestages des Schriftstellers Friedrich Schillers gepflanzt – allerdings ist auch der Baum schon abgestorben, nur noch der Stumpf erinnert daran. Bei der Schillerbuche befindet sich ein Imbiss mit sanitären Anlagen. Hier hast Du die Möglichkeit Dich frisch zu machen und zu stärken. Ich hatte dort eine Original Thüringer Bratwurst gegessen; die kann ich sehr empfehlen. Zudem befindet sich auf dem Platz ein Wanderparkplatz mit Bushaltestelle, sowie ein Spielplatz. Ich kam hier mit Einheimischen ins Gespräch. Ein Mann im mittleren Alter empfahl mir den Lutherweg, der auch hier in der Nähe lang lief. Der Lutherweg zweigt rechts ab und führt Dich zum Lutherdenkmal. Das Denkmal erinnert daran, dass hier Martin Luther nach dem Wormser Reichstag im Mai 1521 vom Thüringer Kurfürst Friedrich dem Weisen zum Schein gefangen genommen und auf die Wartburg in Sicherheit gebracht wurde. Die Entführung von Luther fand in der Nähe des Kurbades Bad Liebenstein statt im Ortsteil Steinbach. Vom Lutherdenkmal kann man weiterlaufen in den Ort sowie bis nach Bad Liebenstein. Der Herr meinte, dass es auch kein weiter Weg mehr ist bis nach Bad Liebenstein und eine sehr schöne und ruhige Strecke, somit entschied ich mich statt den Rennsteig weiterzugehen ein Stück des Lutherweges zu wandern. Somit ließ ich das Ehrenmal Glöckner aus (von dort aus geht es wieder zurück nach Ruhla oder weiter Richtung Hohe Sonne). Ich lief also nun den Lutherweg bis zum Lutherdenkmal. Auf diesem Weg war es sehr ruhig – kein Mensch kam mir entgegen. Danach lief ich den Lutherweg weiter Richtung Steinbach – ein Ortsteil von Bad Liebenstein. Von hier aus waren es immer noch knapp 7 km bis Bad Liebenstein. Ich versuchte in Steinbach eine Bushaltestelle zu suchen, da der frühe Abend begann und die Busse in den kleinen Orten nicht mehr lange fahren. Ich irrte herum und wurde sehr traurig, da ich die Befürchtung hatte, dass ich nicht mehr aus dem Ort wegkomme, da der letzte Bus weg ist vor meiner Ankunft, wenn ich die Haltestelle finden würde oder auch nicht mehr aus Bad Liebenstein fahren kann, wenn ich weiter laufe, da ich spät ankommen würde. Zudem wollte ich, wenn es anfängt zu dämmern, nicht noch durch einen fremden Ort laufen. Doch ich hatte Glück, ein Auto hielt. In dem Auto saß ein Ehepaar, die mir wahrscheinlich die Verzweiflung ansahen. Sie fuhren mich zur Bushaltestelle – doch der letzte Bus war schon weg. Sie fuhren mich dann nach Wutha, hier fuhr die Abellio-Bahn nach Eisenach ab. Ich war sehr erleichtert und dankbar, dass das Ehepaar mich mitnahm und mich danach auch zum Bahnhof fuhr. Somit musste ich nicht auf einer Parkbank in Bad Liebenstein nächtigen und kam noch gegen 19 Uhr in Eisenach an.

Auf meiner zweiten Tour im diesem Jahr - Ende Juni - auf dem Rennsteig begann ich in Bad Liebenstein, da mich der Vorort sehr begeisterte und ich an die sehr guten Worte über Bad Liebenstein von dem Herrn noch lange nachdachte. Als ich wieder Heim war und davon meinen Großeltern erzählte, stimmte mein Opa den Herren zu und berichtete auch sehr begeistert von Bad Liebenstein. Somit beschloss ich meine Tour, da zu beginnen wo sie (fast) endete. Mein Ziel war von Bad Liebenstein aus zum Inselsberg zu kommen, damit ich es verkehrstechnisch schaffte, beschloss ich von Bad Liebenstein zum Inselsberg zu fahren mit dem Bus und von dort aus nach Bad Liebenstein zu wandern. Auch dazu kam es nicht. Die Buslinie 196 gibt es leider zweimal – einmal Richtung Bad Salzungen und Richtung Inselsberg über den Rennsteig. Ich stieg leider in den falschen Bus ein und kam in Bad Salzungen an. Von dort aus versuchte ich Richtung Rennsteig oder Lutherweg zu kommen. Ich fuhr mit dem Bus nach Steinbach und wanderte von hier aus wieder Richtung Rennsteig – also fast die gleiche Tour wie dazu mal. Ich wanderte jedoch von Steinbach nicht über den Lutherweg, sondern über die Naturparkroute Thüringer Wald/Dreiherrensteinrunde zum Rennsteig. Ich kam wieder am Dreiherrenstein an und machte eine kleine Pause bei einer Eisschokolade in der Waldschänke. An dem Tag war es sehr heiß über 30°. Zudem hätte ich vom Inselsberg den letzten Bus nach Hause verpasst, so beschloss ich halt den Inselsberg bei meiner Rennsteigroute ohne Gepäck auszulassen. Ich lief wieder zur Schillerbuche und wollte eigentlich von dort aus nach Bad Liebenstein laufen, da es aber so heiß war, nahm ich den Bus zurück und kühlte mich anschließend im Waldbad Glücksbrunn in Schweina (OT Bad Liebenstein) ab.


Auch wenn ich die Route von Dreiherrenstein am Weißenberg bis Neue Ausspanne über den Inselsberg ausgelassen habe, möchte ich sie Dir kurz erläutern. Vom Dreiherrenstein am Weißenberg geht der Rennsteig weiter Richtung Inselsberg. Bis zum Inselsberg brauchst Du vom Dreiherrenstein knapp über 2h. Auf Deinem Weg kommst Du am Oberen Beerberg vorbei – hier befindet sich ein Rastplatz. Zudem hast Du vom großem Beerberg einen herrlichen Ausblick. Ein weiteres Highlight auf Deinem Weg ist der Venetianerstein. Nicht weit ab vom Venetianerstein befindet sich eine Schutzhütte mit schönem Ausblick. Danach ist es nicht mehr weit bis zum Großem Inselsberg. Auf dem Großen Inselsberg befinden sich zahlreiche Gaststätten, Ferienwohnungen/-häuser und Pensionen, die allerdings alle auch Schließzeiten haben. Wenn Du Urlaub auf dem Inselsberg verbringen magst, erkundige Dich vorab was und wann geöffnet hat. Zudem gibt es auf dem Inselsberg einen kleinen Freizeitpark mit Sommer-Rodelbahn und der Aussichts-/Erlebnisturm. Im Turm befindet sich eine Ausstellung über die Themen: „Geopark“ und Thüringer Wald & Wintersport“. Zudem kann man seit 2015 auf dem Turm heiraten. Der vierthöchste Berg Thüringens ist der meistbesuchte Berg in Thüringen; allerdinsg kommt man hier nur mit Auto hin. Außerdem gibt es auf dem Berg keinen Supermarkt. Für Selbstversorgung muss man in den Ort Bad Tabarz. Das Naturschutzgebiet Großer Inselsberg wurde 1961 eingerichtet, um den höchstgelegenen Buchenwald der damaligen DDR zu schützen. Von der Grenzwiese des Inselsberg (an der Ecke eines Parkplatzes) läufst Du den Rennsteig weiter Richtung Neue Ausspanne. Nach 15 Minuten kommst Du zum Trockenberg. Nachdem der Weg des Rennsteiges nur bergauf geht, läuft man dann bergab. Du kommst an einer Schutzhütte, der Gabelwiese und dem großem Jagdberg vorbei. Von hier aus verläuft der Weg an zahlreichen Schutzhütten vorbei bis zum Aussichtsturm „AM Spießberg“. Danach passierst Du das Possenröder Kreuz und den Dreiherrenstein am Hangweg. Danach kommst Du zur Ebertswiese – hier gibt es die Möglichkeit im gleichnamigen Bergsee sich zu erfrischen. Zudem gibt es hier die Möglichkeit zur Einkehr und zum Übernachten. Du kannst von hier aus auch in die Orte Floh-Seligenthal oder Schmalkalden (11,2km) laufen. Von der Ebertswiese aus läufst Du noch eine Stunde bis zur Neuen Ausspanne – dort fahren Busse nach Schmalkalden und Gotha.


Wichtige Fakten der dritten Etappe im Überblick:

  • Aufgepasst: Wenn Du ohne Gepäck eine Tour zum Inselsberg machen möchtest, bedenke dass der Bus hier nur sehr selten fährt. Außerdem gibt es die Buslinie 196 zweimal in eine Richtung: nach Bad Salzungen und zum Inselsberg.

  • Wenn Du Deine Wanderung schon eher abbrechen möchtest, hast Du folgende Möglichkeiten den Bus zu nehmen:  am Dreiherrenstein am Weißenberg, an der L2119 nähe Glasbachwiese, an der Schillerbuche (Haltestelle: „Zur Wallfahrt am Rennsteig“), nur am Kleinem Inselsberg (zum großen Inselsberg musst Du laufen, allerdings beachte der Bus fährt sehr selten Richtung Inselsberg), im Ort Bad Tabarz, am Bergsee Ebertswiese und an der Neuen Ausspanne. Auch vom Lutherweg fahren Busse: im Ort Steinbach und in der Nähe des Lutherdenkmales (Haltestelle: „Luthers Entführung“ – auch hier fährt der Bus sehr selten).

  • Möglichkeiten zum Parken befinden sich am Dreiherrenstein am Weißenberg, an der Wallfahrt bei der Schillerbuche, auf dem Naturschutzgebiet Großer Inselsberg und an der Grenzwiese sowie an der Ebertswiese und an der Neuen Ausspanne.

  • Der Rennsteig ist markiert mit einem großem weißen „R“ und der Lutherweg mit einem „grünem L auf weißem Untergrund“.

  • Schutzhütten befinden sich auf dem Weg: nahe des Venetianerstein, vor der Gabelwiese sowie auf dem Weg vom großem Jagdberg bis zum Aussichtsturm „Am Spießberg“.

  • Einkehrmöglichkeiten: die Waldschänke am Dreiherrenstein am Weißenberg, der Imbiss zur Wallfahrt an der Schillerbuche, auf dem Naturschutzgebiet Großer Inselsberg und am Kleinen Inselsberg nähe Grenzwiese, Heuberghaus, am Bergsee Ebertswiese sowie an der Neuen Ausspanne.

  • Übernachtungsmöglichkeiten per Pensionen, Jugendherberge oder Ferienhäuser befinden sich direkt auf dem Rennsteig auf dem Naturschutzgebiet Großer Inselsberg und am Bergsee Ebertswiese sowie in den Orten Ruhla, Bad Tabarz, Floh-Seligenthal, Schmalkalden und Bad Liebenstein.

  • ·Sanitäre Einrichtungen befinden sich an der Wallfahrt bei der Schillerbuche und an der Neuen Ausspanne - wo das erste Rennsteighaus sich befindet.

  • Wichtige historische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten, an denen Du in Deiner dritten Etappe vorbei kommst: Ehrenmal Glöckner, Schillerbuche, am Dreiherrenstein ein Denkmal für den Schriftsteller Victor von Scheffel (er schrieb das Rennsteiggedicht), Venetianerstein, Erlebnisturm am Großem Inselsberg, Ort Bad Tabarz, Ort Floh-Seligenthal und der Bergsee Ebertswiese sowie die Gegend.

  • Auf dem Lutherweg kommst Du an dem Lutherdenkmal entlang, das an die Entführung von Luther gedenkt, sowie an dem kleinen Ort Steinbach und dem Kurort Bad Liebenstein.

  • Aussichtspunkte auf der dritten Etappe: Ehrenmal Glöckner, Glasbachwiese, Oberen Beerberg, Venetianerstein, auf dem Aussichtsturm des Inselberges,Großer Jagdberg und der Aussichtsturm „Am Spießberg“

  • Du möchtest den Rennsteig mit Kindern wandern, dann ist diese Etappe genau dafür gemacht, da an fast jedem Punkt es Möglichkeiten gibt die Tour abzubrechen und mit dem Bus zurück in den Ort zu fahren. Zudem befindet sich an der Wallfahrt ein Spielplatz, an der Neuen Ausspanne eine aus Holz geschnitzte Märchenwelt und auf dem Inselsberg der Funpark mit Sommerrodelbahn.

  • Nach einer anstrengenden Wanderung möchtest Du Dich bei hohen Temperaturen abkühlen? – Diese Möglichkeit hast Du in der Nähe von Bad Liebenstein im OT Schweina im Waldbad Glücksbrunn und im Bergsee Ebertswiese.

 

7. Bad Liebenstein

Nicht nur im Leben, sondern auch auf einer Wanderung kann man hin und wieder vom Weg abkommen. Nachdem ich auf der 3. Etappe den Rennsteig verlassen hatte und ein Stück des Lutherweges ging – wurde ich auf den Ort Bad Liebenstein mit seinen Ortsteilen Altenstein, Schweina und Steinbach aufmerksam.

Das älteste Heilbad Thüringens ist nicht nur für Kurgäste eine Reise wert, sondern ist auch ein beliebtes Tourismusziel Thüringens. Zudem ist es von Bad Liebenstein nicht weit zum Lutherweg und zum Rennsteig. Doch wer mal eine Erholung vom Wandern braucht, kann sich in dem kleinen Kurort gut erholen und neue Energie tanken, bevor es wieder auf Schusters Rappen weiter geht. 


Einen Bahnhof hat Bad Liebenstein leider nicht. Wenn Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen willst, kannst Du mit dem Zug bis Eisenach fahren und vom ZOB Eisenach mit dem Bus nach Bad Liebenstein. Gemütlicher ist die Anreise per Auto: Von Süden kommend nehmt am besten die A71 Ausfahrt Meiningen Nord und von Norden kommend nehmt auf der A4 die Ausfahrt Eisenach. Danach Richtung B19 und entlang der Ausschilderung fahren.  Einmal angekommen verfällst Du gleich in einem gemütlichen und erholsamen Flair. Ringsherum liegt der Thüringer Wald, der für eine herrliche Idylle sorgt. Bad Liebenstein ist geprägt von der Umgebung des Thüringer Waldes und als Heilbad – auch als nicht Kurgast kannst Du hier für Deine Gesundheit etwas Gutes tun und die medizinischen Angebote nutzen. Zudem kannst Du von Bad Liebenstein aus herrliche Wandertouren starten.


 

7.1 Ein Bummel durch Bad Liebenstein

Ausgangspunkt eines Bummels in Bad Liebenstein ist das historische Kurviertel mit der Wandelhalle, dem Kurhaus, die Esplanade und dem Palais Weimar – dass im 19. Jahrhundert nach herzoglichem Stil gestaltet, wurden ist. Schon seit je her werden hier Menschen mit Leiden des Bewegungsapparates, psychischen Problemen aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt. Auch als Tourist kommt man in den Genuss seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun – wie wäre es mit einer Runde Kneippen im Kneipptretbecken oder einen ordentlichen Schluck aus der Casimir-Quelle. Das Wasser schmeckt nicht sonderlich gut, allerdings ist es für unsere Gesundheit gut, da das Wasser sehr eisenhaltig ist. Mit der Errichtung der Kaltwasseranstalt durch Dr. Martini begann 1840 eine weitere Epoche für den Kurort. Auch der Gründer der Kindergärten - Pädagoge Friedrich Fröbel – hatte sich in Bad Liebenstein niedergelassen und wird hier sehr geehrt. Ausgedehnte Spaziergänge und Erholung bieten der anliegende Kurpark oder der Elisabethpark der Heilbadstadt. Auf Deinem Wege wirst Du auch an der historischen Post vorbei kommen. Der ursprüngliche Landsitz von Herzog Georg II. wurde 1895 der Kaiserlichen Oberpostdirektion übergeben und diente von da an als Post-Gebäude. Der prachtvolle Fachwerkbau ist ein echter Hingucker in dem kleinen Kurort. Ein weiteres Highlight der Stadt ist die Burgruine Liebenstein, die hoch über der Stadt thront. Zur Burgruine führt ein ausgewiesener Wanderweg. Direkt aus dem historischen Kurviertel der Stadt geht eine Straße hinauf zur Friedenskirche und von hier der Wanderweg zur Burgruine. Der Weg zur Burgruine hin und zurück dauert insgesamt eine Stunde. Die Ruine der Burg bietet einen fantastischen Ausblick auf die Kurstadt und die Umgebung. Zurzeit wird die Ruine saniert; damit sie nicht einstürzt und ist nicht begehbar.


 

7.2 Eine Entdeckungsreise durch die Ortsteile von Bad Liebenstein

Seit dem 31.12.2012 gehört zu Bad Liebenstein auch die Gemeinden Schweina, Steinbach und Altenstein – somit hat Bad Liebenstein rund 8000 Einwohner. Auch die Ortsteile Schweina, Steinbach und Altenstein sind bei Deinem Urlaub in Bad Liebenstein einen Besuch wert.

  • Altenstein - Wenige Kilometer von Thüringen ältestem Kurort Bad Liebenstein entfernt befindet sich das Schloss Altenstein. Das prächtige Märchenschloss blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück. Die man immer noch bei einem Ausflug zum Schloss Altenstein erleben kann. Der weitläufige Schlosspark, ist ein besonderes Highlight bei einem Besuch des Schlosses Altenstein. Er lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Zudem kann man auf seinen Spaziergängen historische Gräber, romantische Grotten und Wasserfälle, historische Bauwerke, sowie die Altensteiner Höhle entdecken. Eine Führung durch die Altensteiner Tropfsteinhöhle bietet besondere Einblicke sowie interessante Fakten über die Geschichte der Entstehung der Höhle.

  • Schweina – Direkt neben dem Altensteiner Schlosspark liegt der Ortsteil Schweina – bekannt als Bergbauort. Der bekannte Pädagoge Friedrich Fröbel verbrachte hier seine letzten Jahre und fand hier seine letzte Ruhe. Auf dem Friedhof von Schweina kann man das Grab von Fröbel besichtigen. Des Weiteren befindet sich hier das Schloss Glücksbrunn sowie das Biobad Glücksbrunn und eine Kunstschule.

  • Steinbach – Das Bergdorf Steinbach gehört auch seit 2012 mit zu Bad Liebenstein. Das Dorf ist für seinen Messerhandwerk bekannt. Welthistorische Bedeutung erlangte der Ort, durch die Entführung von Martin Luther auf die Wartburg Eisenach – in Steinbach wurde er gekidnappt und zur Wartburg gebracht. Von hier aus gelangst Du auch zu zahlreichen Wanderwegen Thüringens, u.a. zum Lutherweg, Rennsteig, Naturroute Thüringer Wald und zur Dreiherrensteinrunde.

Bad Liebenstein. Märchenschloss Altenstein

Bad Liebenstein. Märchenschloss Altenstein

Bad Liebenstein. Tropfsteinhöhle Altenstein


Bad Liebenstein. Ortsteil Schweina

Bad Liebenstein. Bergdorf Steinbach

 

8. Residenzstadt Gotha - Mehr als nur ein kurzer Zwischenstopp

Von meinem Ausflug zum Lutherweg ging es wieder zurück zum Rennsteig. Mein nächstes Ziel war der Wintersportmekka Oberhof – doch bevor es mich nach Oberhof führte, baute ich einen kleinen Zwischenstopp in der Residenzstadt und fünftgrößten Stadt Thüringens Gotha ein; dabei ist die Stadt mehr als nur einen Zwischenstopp wert. Gotha ist eine der geschichtsträchtigsten Städte in Deutschland – dies zu verdanken hat Gotha dem Herzogtums Sachsen-Coburg-Altenburg (bis 1825), Sachsen-Coburg und Gotha (ab 1825). Zudem ist Gotha Gründungsort der SAP (Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands [1875]) und des deutschen Versicherungswesen [1820] sowie war Gotha jahrzehntelang Zentrum des deutschen Verlagswesens.

Das Stadtbild wird dominiert durch das barocke Schloss Friedenstein - ehemalige Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha. Leider hatte ich bei meinem kurzen Aufenthalt in Gotha keine Zeit das Schloss zu besichtigen doch ein Blick ins Schloss lohnt sich auf alle Fälle. Tauche ein in das herzogliche Leben und schau Dir die außergewöhnlich prachtvoll ausgestatteten Wohn- und Repräsentationsräume aus Barock, Rokoko und Klassizismus an. Entdecke das älteste Barocktheater der Welt, lass Dich von der Schönheit der Kunstkammer inspirieren und schaue Dir die herzoglichen Gemächer an, wo einst auch Goethe, Voltaire, Friedrich der Große oder Napoléon sich aufhielten. Im herzoglichen Museum befindet sich eine naturkundliche Sammlung. Einen ausgedehnten Spaziergang kannst Du im Schlosspark mit englischem Garten tun sowie lohnt sich ein Besuch der barocken Orangerie. Ein Kombiticket kostet 16 Euro, ermäßigt 8 Euro.

Bei Deinem Besuch in Gotha solltest Du auch unbedingt einen Bummel durch die historische Altstadt einplanen. Hier kannst Du planlos durch die Gassen schlendern, Dich in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants niederlassen sowie die evangelische Margarethenkirche am Neumarkt und das historische Rathaus am Hauptmarkt besuchen. Vom Rathausturm hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt Gotha und zum Thüringer Wald.

Übrigens in Gotha fährt heute mit der Straßenbahn Gotha bzw. der Thüringerwaldbahn eine der letzten Überlandstraßenbahnen Deutschlands. Sie fährt durch die Residenzstadt Gotha bis in den Thüringer Wald nach Bad Tabarz entlang Friedrichroda.


 

9. Etappe 4: Neue Ausspanne bis Oberhof

Meine vierte Etappe startete an der Neuen Ausspanne. Zur Neuen Ausspanne gelangst Du mit dem Bus von Gotha oder Schmalkalden. Zudem befindet sich an der neuen Ausspanne ein Wanderparkplatz. An der Neuen Ausspanne befindet sich das erste Rennsteighaus mit sanitären Anlagen, Reparaturmöglichkeiten, Ladestationen und Imbiss. Erkundige Dich vorab, ob das Haus geöffnet hat, da es nicht immer zugänglich ist. Die öffentliche Toilette kann man immer benutzen (Bedingung 0,50 Cent - passend). Auf breitem Forstweg verläuft der Rennsteig weiter gen Oberhof. Ich kam am Aussichtsturm Krämerod und an der Schutzhütte „Am Speerhügel“ entlang. Hier in der Nähe befindet sich die Bergwachtrettung. In der Schutzhütte befindet sich ein Erste-Hilfe-Koffer sowie Schilder mit Rufnummern für den Bergwachtdienst bzw. der Feuerwehr. Rechts am Waldrand befindet sich die Bergwachthütte in Struth-Helmersdorf - ist die Fahne gehisst, bietet sie einen kleinen Imbiss an. Nun folgt eine lange Waldpassage über die Schmalkalder Loibe bis zur Wegkreuzung an der Neuhöfer Wiese. Hier befindet sich ein Leiterweg durch das Moosbachtal (5,2 km). Nach einer Weile kam ich an der Schutzhütte Wachsenrasen vorbei. An der Hütte saßen in der Sonne zwei junge Männer und ruhten sich aus – den beiden war ich schon am Beginn der Tour begegnet. Sie zogen ihre Schuhe um, da es zu Regen begann und liefen weiter – ich wartete noch ein wenig bis der Regen etwas weniger wurde. Den zwei Männern bin ich öfters auf der Etappe begegnet. Außer den Männern und ich waren kaum Leute auf dem Rennsteig unterwegs – dies ist mir bei meinen Rennsteigwanderungen öfters aufgefallen, dass nicht viele Menschen auf dem Weg wandern. Besonders an diesem Tag war wenig los, vielleicht lag es auch am Wetter, da es hin und wieder regnete. Mit den Männern kam ich zwischendurch immer ins Gespräch – anders als ich, taten sie mit Gepäck wandern. Ich ließ die Hütte hinter mir und lief weiter. Ich kam am Aussichtsturm „Hohe Schorn“ an. Die Aussicht vom Turm ist zu empfehlen. Danach lief ich weiter bis zur nächsten Schutzhütte, wo der Gustav Freytag Grenzstein steht – allerdings ist nur noch eine Infotafel vorzufinden. Gustav Freytag war ein bekannter Schriftsteller, der die Romanreihe „Die Ahnen“ schrieb, die im Rennsteiggebiet spielte. Rechts vom Gustav-Freytag-Stein zweigt ein Leiterweg nach Oberschönau ab über die Hohe Möst und Kachelofen – zwei schöne Aussichtspunkte. Ich blieb aber auf dem Rennsteig und lief weiter. Zwanzig Minuten später kam ich an der Olympia-Trainingsstrecke der Hochleistungssportler aus Oberhof entlang. Hier weist ein Schild darauf hin, dass Sportler Vorrang haben, also achte gut auf Dich, sonst wirst Du ggf. umgefahren. Auch im Sommer wird hier trainiert, dann nicht auf Skiern sondern auf Rollen. Rechts steht die Schutzhütte Axel – hier nicht entlang gehen, folge dem großem weißem „R“. Auf dem Weg zum Grenzadler passierst Du die Gedenksteine, die an die Luftschlacht vom 11.09.1944 erinnern. Dabei sind 84 Piloten ums Leben gekommen. Dahinter befinden sich die ehemaligen Gebäude des Trainingsstützpunkt der NVA (Nationale Volksarmee der DDR). Du kommst an einem großen Parkplatz an – hier auf der anderen Straßenseite befindet sich der Grenzadler. Du hast Oberhof erreicht. An dem Parkplatz befindet sich die Thüringer Hütte – eine Gaststätte ohne Übernachtungsmöglichkeiten. Ein großer Spielplatz befindet sich direkt dahinter. Zudem befindet sich hier auch das zweite Rennsteighaus. Es hat jeden Tag geöffnet von 08:00 bis 20:00 Uhr. Hier kannst Du Dich ausruhen, Deine Skier im Winter wachsen und im Sommer Dein Rad reparieren, sowie befinden sich hier auch Ladestationen und sanitäre Einrichtungen (Duschen ist auch möglich). Neben dem Rennsteighaus befindet sich die große Biathlonarena. Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine Bushaltestelle. Der Bus fährt in den Ort Oberhof. Zudem befinden sich hier auch weitere Wanderwege. Ein Leiterweg nach Steinbach-Hallenberg sowie ein weiterer Wanderweg ins Zentrum von Oberhof über die Allee der Wintersportler oder Du läufst den Rennsteig weiter. Du kommst an dem geschlossenen Hotel „Schanzenbaude“ vorbei und zum Sendeturm der Kutscherhütte. Der Weg führt weiter entlang an einer Schutzhütte und dem Forstarbeiter-Denkmal. Hier führt Dich eine Fußgängerbrücke zum Rondell und dem Rennsteiggarten von Oberhof. Von hier fahren auch Busse sowie führt auch ein Weg hier ins Zentrum von Oberhof.


Wichtige Fakten der vierten Etappe im Überblick:

  • Deine Tour beginnt wieder an der Neuen Ausspanne. Hier kommst Du von Schmalkalden oder Gotha mit dem Bus hin. An der Neuen Ausspanne befindet sich das erste Rennsteighaus mit sanitären Anlagen, Reparaturmöglichkeiten, Ladestationen und ein Imbiss. Auf dem Platz befindet sich auch ein Wanderparkplatz.

  • Du musst vom Imbiss über die Straße gehen. So gelangst Du wieder auf den Rennsteig. Den Weg weist Dir das große weiße „R“.

  • Auf Deinem Wanderweg kommst Du an drei Schutzhütten „Am Speerhügel“, „Wachsenrasen“ und „Axel“ vorbei. An der ersten Schutzhütte befindet sich der Erste-Hilfe-Koffer sowie Schilder mit Rufnummern für den Bergwachtdienst sowie in der Nähe die Bergwachtrettung mit Imbiss.

  • Übernachtungsmöglichkeiten findest Du am Ziel der vierten Etappe in/bei Oberhof sowie in den Orten Floh-Seligenthal, Brotterode-Trusetal, Schmalkalden und die Residenzstadt Gotha.

  • Wichtige historische Denkmäler und Sehenswürdigkeiten an denen Du in Deiner vierten Etappe vorbei kommst: Gustav Freytag Grenzstein, Grenzadler, die Wintersportstätte Oberhof, das Forstarbeiterdenkmal, das Rondell und der Rennsteiggarten.

  • Aussichtspunkte auf der vierten Etappe: Aussichtstürme „Krämerod“ und „Hohe Schorn“

  • Auf der vierten Etappe befinden sich zwei Leiterwege: von der Neuhöfer Wiese durch das Moosbachtal sowie von Oberhof nach Steinbach-Hallenberg.

  • Einkehrmöglichkeiten gibt es nur am Start- und Zielpunkt. Hin und wieder hat der Imbiss der Bergwachtrettung noch geöffnet.

  • Am Zielpunkt Oberhof befindet sich auch ein Rennsteighaus zum Ausruhen, mit sanitären Anlagen, Reparaturmöglichkeiten, Ladestationen und einer Gaststätte „Thüringer Hütte“ sowie ein Wanderparkplatz. Vom Grenzadler geht es weiter auf dem Rennsteig zum Rondell und dem schönen Rennsteiggarten von Oberhof oder Du nutzt den Wanderweg direkt ins Zentrum der Stadt über die Allee der Wintersportler oder den Bus ins Zentrum von Oberhof.

 

10. Der Mekka des Wintersportes – Oberhof

Meine Wandertour entlang des Rennsteiges endete wie schon erwähnt für mich in Oberhof, obwohl natürlich der Rennsteig noch weiter geht - doch da ich genüsslich wandern wollte, entschied ich mich nur bis hier her zu wandern. Die nächsten Etappen möchte ich noch zu einem späteren Zeitpunkt erlaufen. Wenn man einmal unterwegs auf dem Rennsteig ist, sollte man die Stadt Oberhof auf jeden Fall besuchen. Erstens geht hier direkt der Rennsteig durch und lädt somit auch ein für einen Besuch. Zweitens ist Oberhof weltweit bekannt als Mekka des Wintersportes. Doch außer dem Wintersport hat Oberhof noch so viel mehr zu bieten.


10.1 Wintersportstätte & Wanderregion Oberhof sowie was es noch so zu sehen/erleben gibt

Oberhof ist als deutsches Wintersportzentrum bekannt und wird im Volksmund auch gern der „Mekka des Wintersportes“ genannt. Besonders populär sind hier die Sportarten Biathlon, Rennrodeln bzw. Bobsport, Skilanglauf und die Nordische Kombination. Zudem war Oberhof schon mehrmals Austragungsort der Weltmeisterschaften für Biathlon. Oberhof gilt auch als thüringische Touristenhochburg. Neben Erfurt und Weimar ist Oberhof die drittmeist besuchte Stadt in Thüringen sowie der meistbesuchte Ferienort im Thüringer Wald. Trotz dem Oberhof touristisch so attraktiv ist, fährt seit 2017 die Bahn nicht mehr nach Oberhof. Oberhof kannst Du nur noch per Bus oder Auto erreichen.

Oberhof ist auch als Wanderregion bekannt; da zwei Rennsteigpässe durch Oberhof verlaufen sowie liegt sie am Kamm des Thüringer Waldes. Zudem entspringen bei Oberhof mehrere Flüsse [die Gera im Osten, die Ohra im Norden, die Hasel im Süden und die Schönau im Westen]. Oberhof besitzt keine Ortsteile. Das Klima ist hier sehr rau – die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 4,4°; daher ist Oberhof auch perfekt für den Wintersport geeignet.


Die Spitzensportanlagen der Thüringer Wintersportler prägen Oberhofs Bild seit mehr als 100 Jahren. Zu den Profi-Sportstätten in Oberhof zählen die Lotto Thüringen Eisarena, Arena am Rennsteig (für Biathlon), Skisporthalle sowie zwei Schanzenanlagen (am Kanzlersgrund und am Wadeberg). Diese Sportstätten kann man hautnah bei einer Führung sehen. Eine Führung durch die Wintersportstätten Oberhofs kann ich nur empfehlen. Unser Touristenführer hat in ca. 3h uns nicht nur alle Sportstätten gezeigt, sondern uns auch viel wissenswertes über den Ort und den Wintersport erzählt. Zudem tut man durch so eine Führung schon viel von Oberhof entdecken. Natürlich kann auch freizeitmäßig Wintersport in Oberhof betrieben werden, sowie kann man sich auch mal als Profisportler ausprobieren z.B. beim Schießen wie Biathleten. Der SNOWPARK Oberhof ist mit seiner 800 Meter langen Skipiste eines der beliebtesten Skigebiete in Thüringen. Im angeschlossenem Funpark kommen Snowboarder auf ihre Kosten.


Doch kannst Du in Oberhof nicht nur Wintersport betreiben, sondern auch anderweitig sportlich aktiv werden:

  • Mountainbiker - kommen im LOTTO Thüringen BIKEPARK Oberhof ganz auf ihre Kosten. Von Mai bis Oktober können Mountainbiker sich hier austoben bei 11 Trails mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, auf einem 10 Kilometer langen Streckennetz.

  • Kletterfreunde – kommen gleich doppelt auf Ihre Kosten in Oberhof: einmal an der Oberhofer Nordwand Kletterwand mit 15 Kletterrouten, die sowohl für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet ist; sowohl auch im Golfkletterpark Oberhof - mit bis zu 15m Höhe und insgesamt 75 Übungen.

  • Wasserratten – kommen im H2O Wellness- und Erlebnisbad auf ihre Kosten. Die Badelandschaft beinhaltet ein Erlebnisbecken mit Wasserfall, Schwimmbecken sowohl im Außen- wie im Innenbereich und drei Whirlpools. Eine Sauna- und Wellnessoase befindet sich auch im Bad.

  • Wanderlustige – Wie oben schon erwähnt, ist Oberhof nicht nur für den Wintersport bekannt, sondern auch als Wandergegend besonders in den Monaten April bis Oktober. Zwei Rennsteigpässe durchlaufen Oberhof, aber auch die Allee der Olympiasieger und Weltmeister führt durch Oberhof, sowie ist der Ort auch ein guter Ausgangspunkt für viele Rundwanderwege, u.a. zum Bärenstein & Pfanntalsteich, Historische Bobbahnwanderweg, zur Hohen Most, zur Ohratalsperre oder zur Schlossbergkanzel Oberhof


Außer sportlich aktiv sein, kannst Du in Oberhof aber auch noch:

  • Mehr über die Flora & Fauna des Thüringer Waldes erfahren im Rennsteiggarten

  • Dich von der Glaskunst faszinieren lassen sowie selbst einmal eine Glaskugel blasen in der Glasstube Oberhof

  • Zahlreiche Reptilien, Amphibien, Insekten und Fische beobachten im Exotarium

  • Durch den Ortskern spazieren, auf einer Parkbank im Kurpark verweilen und das Denkmal des Herzog Ernst 2. besuchen

  • Dir die Ausstellung "Weltmeisterliches Oberhof – Aufbruch in eine neue Zeit" anschauen und mehr über den Ort und die Wintersportstätte erfahren

  • Selbstgemachten Kuchen essen und Verweilen in Kati's Café Stübchen


 

11.Suhl

Direkt am Südwesthang des Thüringer Waldes liegt die Kleinstadt Suhl. Sie wird auch die „Stadt der Waffen“ genannt, da die Einwanderer Suhls schon je her Waffen produzierten. Mitte des 16. Jahrhunderts galt Suhl als "Waffenschmiede Europas"; später stellte man hier Jagdwaffen her. Bis heute hat Suhl den Weltruf gute Sport- und Jagdwaffen herzustellen. Einblicke zur Geschichte der Waffenherstellung erhält man im Suhler Waffenmuseum. Nicht nur Waffen wurden hergestellt, sondern seit 1896 erweiterte sich die große Waffenfabrik Simson & Co und stellte auch Fahrzeuge her. Es wurden Fahrräder, Personenkraftwagen und Kinderwagen noch zusätzlich hergestellt. 1950 wurde das legendäre Motorrad „AWO 425“ produziert. 1952 eröffnete ein eigenes Simson Fahrzeug Werk. Die Simson-Mopeds waren in der DDR legendär, es gab kaum jemanden der keine Simson besaß. Auch mein Opa und mein Papa hatten damals eine Simson. Nach der Wende wurde das Werk 1990 durch die Treuhandgesellschaft privatisiert und Ende 1991 aufgelöst. An die Simson erinnert das Fahrzeugmuseum. Der Besuch lohnt sich insbesondere für Menschen die Nostalgie mögen und in Erinnerung schwelgen möchten, aber auch für Fans von Motorrädern und anderen Fahrzeugen. Der Eintritt kostet 9 Euro; ermäßigt 7 Euro – ein Kombiticket für beide Museen ist möglich (Kosten: 16 Euro). Auch ein kleiner Bummel durch die Stadt lohnt sich. Besonders sehenswert ist das Suhler Gerichtsgebäude am Markt, die Kreuzkirche sowie lohnt sich ein Ausflug zur Ottilienkapelle oder zum Bismarckturm – von hier hat man einen schönen Blick auf Suhl und zum Thüringer Wald. Die Attraktion der Stadt ist allerdings das CCS (Congresss Centrum Suhl); dass Mitte der 70er Jahre als Stadthalle der Freundschaft erbaut wurde - ein neues Stadtzentrum mit Kulturhaus, Stadthalle mit angeschlossenem Hochhaus (mit 26 Etagen – höchste Gebäude der Stadt Suhl), sechs weiteren Hochhäusern mit 14 Etagen, einer vierspurigen Schnellstraße, dem Centrum Warenhaus und Verwaltungsgebäuden entstand. Anfang der 90er Jahre kam es zu umfangreichen Umbauarbeiten sowie wurde das CCS durch ein großes, gläsernes Atrium ergänzt. Heute befindet sich im Atrium des CCS unter anderem die Touristeninformation Suhl, die Galerie im Atrium und das Fahrzeugmuseum Suhl. Mit dem Umbau der Anlage wurden bei dem 26-stöckigem Hochhaus mehrere Etagen abgetragen und der Zugang zum CCS durch eine Glasbrücke erneuert. Zurzeit befindet sich in dem Hochhaus das City Hotel Suhl. Zwischen dem CCS und dem Hotelkomplex liegt das Wellness- und Freizeitbad „Otilienbad“. Im Stadtteil Suhl-Vesser befindet sich eine Ausstellung über Herbert Roth – Sohn der Stadt. Die Ausstellung erinnert an den Ausnahmekünstler und Liebling Thüringens – mehr zu Herbert Roth erfährst Du, wenn Du zu Abschnitt 13 scrollst.


 

12. Wandern ohne Gepäck? - Vor- und Nachteile

Wie schon erwähnt, habe ich diese Wandertour ohne Gepäck gemacht, d.h. dass ich mein Gepäck in der Unterkunft gelassen habe und nach einer Wanderung wieder zurück zur Unterkunft gefahren bin und nicht an einem neuen Ort übernachtet habe. Welche Vor- und Nachteile dies mit sich bringt, möchte ich nun erläutern:


Vorteile:

  • Dadurch das ich ohne Gepäck gewandert bin, musste ich keine schwere Last mit mir rum tragen und konnte mich auf meiner Wanderung freier fühlen und machte somit weniger Pausen als mit Gepäck.

  • Kostengünstiger: Ich hatte vorab überlegt, ob ich mit oder ohne Gepäck gehe und auch nach verschiedenen Möglichkeiten für die Einkehr Ausschau gehalten. Direkt auf dem Rennsteig sind die Pensionen, Ferienwohnungen und Hotels teurer und in der Saison auch gut besucht. Somit entschied ich mich nur für bestimmte Orte, wo ich untergekommen bin. Damit fuhr ich am Ende sogar günstiger, da in den Städten es auch eine Auswahl an Hostels, kleinen Pensionen und Hotelketten (B&B) gibt, die günstiger waren oder sogar Angebote hatten (z.B. bleibe 3 Nächte zahle nur 2).

  • Ungewissheit: Als ich vorab überlegt hatte, was ich am besten mache; war mir noch nicht so ganz klar wie viele Kilometer ich für eine Strecke am Ende eines Tages schaffe; damit wäre eine vorab Buchung ungewiss gewesen, ob ich an dem Tag die Strecke auch schaffe. Jedoch auf dem Rennsteig und den Orten direkt am Rennsteig (insbesondere Inselsberg) ist in der Hochsaison viel Betrieb und man bekommt kaum noch einen Platz für ein Zimmer. Deshalb wäre eine Spontanbuchung am Tag mir auch zu riskant gewesen.


Nachteile:

  • ÖPNV: Leider ist auf dem Rennsteig sowie in den Orten Nähe des Rennsteiges der ÖPNV nur beschränkt vorhanden. Es fahren nur Busse, jedoch selten. Somit kann es passieren, dass Du auf Deiner Strecke nicht mehr zurück kommst zur Unterkunft; deswegen musste ich vorab genau schauen, wann die Busse fahren, dass war hin und wieder etwas nervig und somit konnte ich auch nicht den ganzen Weg direkt durch Laufen (Inselsberg ist nicht gut an den ÖPNV angebunden [siehe Etappe 3]).

  • Eingeschränkte Spontanität: Dadurch war ich natürlich auch etwas eingeschränkt, da ich nur bis zu bestimmten Punkten laufen konnte, um dann den Bus zu erreichen. Mit Gepäck hätte man spontan entscheiden können, ob man noch weiter geht und ob man heute in einer Schutzhütte, Zelt oder Pension übernachtet. Da ich jedoch allein unterwegs war; waren Zelt und Schutzhütte keine Option für mich.


    Achtung: Es gibt auch immer mehr Pensionen und Hotels, die einen Gepäcktransfer zum nächsten Hotel anbieten; allerdings sind hier für den Transfer auch oft die Preise sehr hoch. Lass Dich hier vorab gut beraten.


 

13. Musikalischer Thüringer Wald mit Herbert Roth

Herbert Roth war ein deutscher Komponist und Interpret volkstümlicher Musik. Besonders mit seinen thüringischen Volksliedern ist er bekannt geworden. Sein berühmtestes Lied ist das Rennsteiglied das weltweit bekannt ist und in Deutschland zu den meistgehörten Volksliedern gehört.


Höre hier gerne in die volkstümlichen Lieder von Herbert Roth mal rein:

Rennsteiglied singen im Rennsteiggarten (Oberhof)
 

Hast Du schon im Thüringer Wald Urlaub gemacht oder warst sogar auf dem Rennsteig unterwegs? Was hat Dir besonders gefallen?

Warum hält Reisen gesund? - Reisen ist nicht nur ein persönlicher Gesundheitsbooster, sondern auch zahlreiche Studien besagen, das Reisen nicht nur glücklich sondern auch gesund macht und uns vor Krankheiten schützt. In amerikanischen Forschungsinstituten wurde festgestellt, dass Menschen, die öfters verreisen ein geringeres Risiko haben an Herzinfarkt oder Depressionen zu erkranken. Reisen entspannt - dass sorgt für einen niedrigeren Blutdruck, besseren Schlaf und das man Stresssituationen besser übersteht. Dabei kommt es beim Urlaub nicht auf die Dauer an, sondern auf die Häufigkeit; auch Kurzurlaube haben einen positiven Effekt auf unsere Psyche und den Körper. Quelle: https://www.travelex.de/online-reisemagazine/reisetipps/reisen-haelt-gesund

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