Geht es Euch manchmal auch so, dass Ihr Euch fragt, warum Ihr überhaupt zum Arzt geht? Da sitzt man stundenlang im Wartezimmer, kommt Ran und ist in 5 Minuten wieder draußen, da man gar nicht mehr richtig untersucht wird oder noch nicht mal angefasst wird. Die Krankschreibung ist schnell verfasst und fertig. Doch wo findet man den noch Ärzte oder Therapeuten, die sich Zeit für einen nehmen, einen ernst nehmen und gut sind in ihrem Fach aber auch im menschlichem? - Damit möchte ich mich im heutigen Beitrag befassen, auf meine eigenen Erfahrungen eingehen und Tipps geben für die Suche nach einem guten Arzt oder Therapeuten.
Mein Überblick über den heutigen Beitrag:
Eigene Erfahrungen mit Ärzten, Therapeuten und med. Einrichtungen
Was macht eigentlich einen guten Arzt/Therapeuten oder eine gute med. Einrichtung aus?
Auf der Suche - aber wie finden? - Tipps für Deine Suche
Die Suche nach einem Therapeuten
Die Suche nach der perfekten Praxis
Augenheilkunde: Augenarzt, Optiker, Optometristen und Orthoptistin - wann brauche ich was und was muss ich bei meiner Suche beachten?
Eigene Erfahrungen mit Ärzten, Therapeuten und med. Einrichtungen
Als ich vor 7 Jahren nach Leipzig gezogen bin, war ich natürlich auch auf der Suche nach Ärzten und einem Physiotherapeuten. Am Anfang leider ohne Erfolg: entweder wurde ich abgelehnt oder ich habe sofort einen Termin erhalten und musste feststellen, dass die Behandlung nicht nach meinen Vorstellungen verlief. Folge war eine Vielzahl von Wechseln, bis ich irgendwann die richtigen Ärzte für mich fand, jedoch war dies ein langer Weg. Nicht nur mir geht es so; viele Bekannte und Verwandte beklagen, dass es nicht einfach ist einen Arzt oder Therapeuten zu finden, vor allem einen guten Arzt oder Therapeuten zu finden. Denn es kommt nicht nur darauf an, einen Arzt oder Therapeuten zu finden, sondern auch einen, wo man das Gefühl hat, er nimmt sich einen seinen Problemen an, sich Zeit und ganz wichtig untersucht ihn auch. Absoluten Horror finde ich Ärzte, die rein aus der Anamnese eine Diagnose erschließen und den Patienten nicht mal untersuchen. Oft habe ich schon sowas beobachtet und selbst erlebt; mir stellt sich da die Frage, woran es liegt, sich nicht wenigstens die 5-10 Minuten zu nehmen, um den Patient kurz abzuhören oder mal in Hals und Ohren zu schauen - mangelnde Expertise, mangelnde Zeit oder mangelndes Interesse?
2. Was macht eigentlich einen guten Arzt/Therapeuten oder eine gute med. Einrichtung aus?
Das ist eine gute Frage und keine einfache dazu. Besonders da jeder auch eine andere Vorstellung davon hat, doch in manchen Punkten sind sich alle einig:
Er sollte sich nicht nur mit dem Krankheitsbild des Patienten beschäftigen, sondern auch mit dem Patienten selbst, sowie seine Bedürfnisse und Zweifel ernst nehmen.
Behandeln!: Den Patienten ist es wichtig, auch richtig behandelt zu werden, also nicht nur anhören und Medikament verschreiben, sondern auch untersuchen, u.a. abhören, Ohren, Hals checken usw.
Sich Zeit nehmen: Natürlich ist dass immer so eine Sache, ein Arzt hat eigentlich keine Zeit, da sein Wartezimmer voll ist, aber es ist auch wichtig den Patienten zu zuhören, seine Fragen zu beantworten und etwas Zeit dafür sich zu lassen.
Ihn nicht das Gefühl geben, dass er nichts wert ist, wenn er kein Privatpatient ist oder ihm Leistungen aufquatschen, die bezahlt werden müssen und eigentlich kaum bzw. nicht notwendig sind. So gibt der Arzt einen nur das Gefühl, dass er den Beruf nur des Geldes wegen macht und nur viel Geld kassieren möchte.
3. Auf der Suche - aber wie finden? - Tipps für Deine Suche
Es ist nicht einfach einen Therapeuten oder Arzt zu finden, insbesondere wenn man den Wohnort gewechselt hat und neue braucht. Hier nun ein paar Tipps, die Dir die Suche vereinfachen soll:
Höre Dich um! Z.B. auf Deiner neuen Arbeitsstelle, wo gehen Deine Kollegen zum Arzt und sind sie zufrieden oder nicht. Auch Bekannte und Freunde kannst Du befragen, vielleicht haben sie eine Empfehlung für Dich oder können für Dich anfragen.
Erkunde Deine Umgebung: Vielleicht klingt es für Dich etwas seltsam, aber auch so kannst Du viel gewinnen auf Deiner Suche. Bei Deinem nächsten Spaziergang in der Umgebung halte einfach Deine Augen offen, vlt. kommst Du an Häusern vorbei wo auch Ärzte oder Therapeuten sind. Wie wirkt das Schild und das Haus auf Dich, vielleicht kannst Du auch durch das Fenster ein Blick werfen. Der erste Eindruck zählt meist.
Frage nach! Bevor Du umziehst, frage doch Mal bei Deinen "Noch-Arzt" nach, ob er in der neuen Umgebung jemand kennt und einen Arzt empfehlen kann. Meist kennt man sich auch von Weiterbildungen und co. So ist es auch bei Therapeuten und Orthoptisten, allerdings kennt sich nicht jeder überall aus und kann dahin gehend ggf. keine Informationen geben, also nicht enttäuscht sein, wenn es nicht klappt.
Internet: Das liebe Internet ist natürlich nicht mehr wegzudenken und kann bei der Suche natürlich helfen, allerdings muss nicht jede Google-Bewertung befriedigen für einen sein, jeder hat ein anderes Empfinden. Schau Dir lieber die Webseite an. Spricht sie Dich an, wie schon oben erwähnt, der erste Eindruck zählt!
4. Die Suche nach einem Therapeuten
Ob Logopädie, Ergo-, Physio- oder Psychotherapie jeder von uns braucht Mal einen Therapeuten, deshalb ist es auch gar nicht so einfach einen Termin zu erhalten. Auch den Richtigen Therapeuten zu finden, ist oft eine Herausforderung und nicht leicht.
Ergotherapie - Die Ergotherapie ist dafür da, um motorische, kognitive und psychosoziale Fähigkeiten zu verbessern. Außerdem fördert sie wieder die Selbstständigkeit im Alltag. Menschen, die eine Erkrankung hatten oder haben, die sie aus ihrem Leben bzw. Alltag wirft, brauchen eine Ergotherapie, dazu gehören, u.a. Demenz, Schlaganfall, MS. Ein interessanter Beruf, doch leider wollen ihn heute gar nicht mehr so viele lernen. Er gehört sozusagen zu den "Engpassberufen", dass bedeutet händeringend werden Leute gesucht. Da es immer weniger Personal gibt, müssen viele selbstständige Ergotherapeuten ihre Praxis schließen. Dass führt auch dazu, dass in den Praxen, die noch existieren, der Zulauf an Patienten steigt und somit die Therapeuten weniger Zeit pro Patient haben. Doch warum ist ein so interessanter Beruf so unattraktiv? In einigen Bundesländern ist der Beruf eine schulische Ausbildung, d.h. in der Ausbildung erhält man kein Geld und muss für die Ausbildung auch noch zahlen. Nach der Ausbildung ist das Gehalt auch nicht gerade nennenswert. Außerdem müssen Ergotherapeuten ihre Fortbildungen selbst bezahlen.
Logopädie - Logopäden diagnostizieren, informieren, beraten und therapieren Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckauffälligkeiten. Orthoptistinnen nenne ich auch gerne die Logopäden der Augen, da wir dasselbe machen, nur halt mit den Augen. Um einen Termin in der Logopädie zu erhalten, ist nicht einfach, da es wie bei den Ergotherapeuten kaum Nachwuchs gibt. Die Ausbildung ist auch nicht ohne: man braucht das Abitur sowie sehr gute Deutschkenntnisse. Für einen Termin beim Logopäden wartet man 1-2 Jahre.
Physiotherapie - Physiotherapeuten gibt es wie Sand am Meer, aber trotzdem ist es nicht immer einfach eine gute für sich zu finden. Ich habe auch lange gebraucht bis ich eine gute fand. Bei Physiotherapie muss man auch unterscheiden: private Praxen und große Ketten. In großen Ketten wird oft in Gruppen, der Sport gemacht. Hier wird man leider nicht individuell behandelt und man geht auch nicht auf die individuellen Bedürfnisse ein, wie in einer privaten Praxis.
Psychotherapie - Für eine Psychotherapie warten Patienten im Schnitt 6 Monate für einen Termin, dass ist jedoch für manche schon viel zu spät. Leider sind aber Psychotherapeutische Praxen rar, insbesondere in Kleinstädten und Dörfern.
5. Die Suche nach der perfekten Praxis
Nicht nur die Suche nach einem Therapeuten kann sich als schwierig heraus stellen, sondern auch die Suche nach einer Praxis. Dabei kommt es immer darauf an was für eine Praxis man sucht: Allgemeinmediziner oder doch einen Facharzt. Termine bei speziellen Fachärzten sind oft rar, da manche Fachgebiete nicht oft vertreten sind. Allerdings werden seit geraumer Zeit auch Termine für den Hausarzt immer geringer. Viele Hausärzte haben keine Kapazität mehr und nehmen keine Neupatienten an. Dazu kommt noch, dass die Suche auf dem Land und in Kleinstädten noch schwieriger sich gestaltet als in einer Großstadt. Seit Corona kommt auch noch dazu, dass die Menschen wieder mehr auf sich und ihre Gesundheit achten und auch bei einer Erkältung schon den Arzt aufsuchen, dass macht natürlich auch mehr Aufwand und vollere Wartezimmer in den Praxen.
6. Augenheilkunde: Augenarzt, Optiker, Optometristen und Orthoptistin - wann brauche ich was und was muss ich bei meiner Suche beachten?
Da ich in einem speziellen Bereich der Augenheilkunde tätig bin, möchte ich hierauf nochmal speziell drauf eingehen. Was musst Du für Deine Suche beachten und braucht man wirklich bei jeder Sehstörung einen Augenarzt?
Nicht nur beim Allgemeinmediziner und bei Therapeuten ist es nicht immer einfach Erfolg zu haben mit der Suche, sondern auch im Abteil der Augenheilkunde. Viele Augenärzte haben zu viele Patienten und nehmen deshalb keine Neupatienten auf und wenn doch, muss man lange auf einen Termin warten. Bei Augenärzten mit Orthoptisten wartet man sogar noch länger, da sie eine gewisse Teilspezialisierung mit anbieten. Ein Termin beim Optiker oder Optometristen zu erhalten, ist nicht so schwierig wie beim Arzt oder Therapeuten, da es hier auch schon viele Möglichkeiten auf dem Markt gibt. Doch nicht jeder Optometrist oder Optiker entspricht dem Bedürfnissen, die einer hat, somit kann auch hier die Suche sich als schwer herausstellen.
Der Augenarzt ist dafür da Augenerkrankungen zu erkennen und diese zu behandeln, in dem eine Besserung erzielt wird oder eine Heilung. Außerdem operiert er am Auge, dass machen meist Kliniken, aber es gibt auch Praxen, die operieren. Hierzu kann man sich individuell erkundigen oder beraten lassen von seinem Arzt. Wie schon erwähnt, ist der Arzt zuständig für Augenerkrankungen, nicht für Fehlsichtigkeiten! Das vergessen oft die Patienten und oft sitzen sie dann doch beim Arzt, der auch nichts weiter machen kann, als einen Sehtest und zum Optiker verweisen. Hand aufs Herz, dafür braucht ihr nicht zum Arzt, deswegen gibt es Optiker und somit kann vielleicht jemand der wirklich etwas hat nicht rechtzeitig behandelt werden. Sowas ärgert mich immer wieder aufs neue. Einen Augenarzt solltet Ihr aufsuchen: bei familären Vorbelastungen, u.a. Schielen, Netzhauterkrankungen oder Grüner bzw. Grauer Star, bei plötzlichen Doppelbildern oder Sehverlust, Entzündungen am Auge, Hornhaut- oder Bindehauterkrankungen, Tumoren, Eiter am Auge, Schmerzen mit gerötetem Auge und ggf. dazugehöriger Sehverlust, ... sowie Kinder und Jugendliche. Bei nur geröteten Auge bzw. Trockenen Auge oder Fehlsichtigkeit reicht der Gang zum Optiker und Apotheker aus.
Der Optiker ist dafür da, um eine geeignete Sehhilfe anzufertigen. Außerdem machen Optiker auch Sehtest und refraktionieren (d.h. schauen welche Werte für das Auge gebraucht werden). Brauchst Du also nur eine neue Brille als Erwachsener reicht der Gang zum Optiker aus, da der Augenarzt da auch nicht mehr machen kann als zu empfehlen zum Optiker zu gehen. Die Kosten für eine Brille oder Kontaktlinsen übernehmen die Krankenkassen nicht, deswegen braucht man keine Brillenverordnung. Es sei denn man braucht die Brille, aufgrund einer Augenerkrankung und nicht einer Fehlsichtigkeit, dann empfiehlt es sich auch den Augenarzt unbedingt aufzusuchen, hier übernimmt die Kasse auch Kosten für individuelle Sehhilfen. Bei Kindern und Jugendlichen werden Kosten auch noch übernommen bis zum 18. Lebenjahr. Bei Kindern und Jugendlichen empfiehlt es sich eh immer einen Augenarzt oder Orthoptisten aufzusuchen, da hier auch besonders in den ersten Lebensjahren immer die Augen weit getropft werden müssen, sowas dürfen Optiker und Optometristen nicht machen. Optiker gibt es heute wie Sand am Meer. Darunter Ketten, aber auch private Geschäfte. Die Beratung bei privaten ist meist ausführlicher und individueller, allerdings gibt es auch viele Ketten die Wert auf Kundengewinnung und -haltung legen und den Kunden das auch spüren lassen. Bei privaten ist es oft etwas teurer, jedoch wird man meist immer von einer Person beraten und behandelt mit mehr Zeit. Am besten Du entscheidest für Dich was dir wichtig ist beim Kauf einer Sehhilfe. Achtung: Nicht alle Optiker bieten Kontaktlinsen und vergrößernde Sehhilfen an.
Optometristen bieten auch Sehhilfen an und refraktionieren - doch was ist hier der Unterschied zum Optiker? Optometristen spezialisieren sich meist auf einen Bereich, d.h. sie bieten nur Kontaktlinsen bzw. Brillen oder nur vergrößernde Sehhilfen sowie Lichtschutzbrillen oder individuelles Sehtraining an. Es gibt auch Optometristen, die zusätzlich Untersuchungen mit anbieten. Allerdings müssen die Kosten immer selbst getragen werden, hier übernimmt auch keine Krankenkasse, wie z.B. beim Augenarzt. Ich habe leider schon oft bemerkt, dass es Optometristen gibt, die leider sich mit ihren Kenntnissen überschätzen und gerne den Menschen Geld aus den Taschen ziehen, jedoch möchte ich nicht alle in einem Topf schmeißen, es gibt auch Optometristen, die mit Ärzten gut kooperieren. Bedenke immer ein Besuch beim Optiker oder Optometristen ersetzt keinen Augenarztbesuch. Optiker und Optometristen sind für Fehlsichtigkeiten da, der Augenarzt für Augenerkrankungen, wenn Du Entzündungen am Auge bemerkst aufgrund Kontaktlinsen, dann bitte nicht Deinen Optometristen oder Optiker aufsuchen, sondern den Augenarzt!
Orthoptisten sind noch Mal ein ganz eigenes und spezielles Gebiet für sich. Außerdem findest Du Orthoptisten nicht so einfach im Netz, da anders als Optiker und Optometristen können sich Orthoptisten nicht selbstständig machen. Sie arbeiten meist in Kliniken oder beim Augenarzt, seltener auch beim Optiker oder Optometristen. Du suchst speziell für Deine Behandlung einen Orthoptisten dann kannst Du Dich entweder an den BOD (Bund der Orthoptisten Deutschlands) wenden oder Du informierst Dich über das Internet oder telefonisch beim Augenarzt ob er dieses Gebiet mit anbietet und einen Orthoptisten hat. Da der Beruf immer noch sehr unbekannt ist und auch die Stellen rar sind, bieten viele Augenärzte den Bereich nicht mit an. Auch die Anzahl der Orthoptisten in Deutschland ist eher gering: leider gehört der Beruf eines Orthoptisten aufgrund seiner unpopularität zu den Engpassberufen in Deutschland - oft übernehmen schon Augenärzte, die Tätigkeiten eines Orthoptisten.
Wie hat sich für Dich die Suche nach Ärzten oder Therapeuten gestaltet? Bist Du gerade auf Suche oder erfolgreich pfündig geworden? - Lasse uns gerne daran teilnehmen und hinterlasse doch ein Kommi oder eine Mail!
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